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2012-02

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Gesellschaft<br />

Meine Augen sind schwächer geworden, das ist nicht<br />

mehr zu leugnen, also leiste ich mir ein schicke Brille<br />

und verändere damit mein Aussehen in Richtung modisch<br />

oder intellektuell. Aber wenn ich morgens unbebrillt im<br />

Bad vor dem Spiegel stehe, zeichnet meine Sehschwäche<br />

die Welt für mich weich: Ich finde, dass ich doch immer<br />

noch gut aussehe und das mit den Falten gar nicht so<br />

schlimm ist. Ich freue mich darüber und lächle mir zu. Ein<br />

glücklicher Moment – bis ich dann später die Brille wieder<br />

aufsetze. Trotzdem, der etwas unscharf gewordene Blick<br />

zeichnet mir die Welt weicher, die kleinen Unvollkommenheiten<br />

stören mich nicht, ich nehme sie nicht mehr<br />

so genau wahr.<br />

Ähnlich geht es mir mit meiner zunehmenden Schwerhörigkeit.<br />

Sicher, ich muss immer mal wieder nachfragen,<br />

wenn ich etwas „akustisch“ nicht verstanden habe. Das<br />

bedeutet, dass sich mein Gegenüber klar und deutlich äußern<br />

muss. Nicht selten kommen wir darüber intensiver<br />

ins Gespräch und hören uns gegenseitig viel bewusster<br />

zu. Mein ganz persönlicher Gewinn aber ist: Als sehr geräuschempfindlicher<br />

Mensch habe ich mich immer schnell<br />

gestört gefühlt, und das kleinste Geräusch hat mich aus<br />

dem Schlaf geweckt. Vieles ging mir auf die Nerven, und<br />

jetzt? Ich höre einfach darüber hinweg, weil ich auch<br />

störende Geräusche gedämpfter wahrnehme. Das schont<br />

jetzt im<br />

Gesundheitszentrum<br />

am Siegbogen<br />

Siegen-Weidenau<br />

Weidenauer Str. 196<br />

2. Obergeschoss<br />

im neuen Gebäude<br />

der Sparkasse<br />

gegenüber<br />

Finanzamt und<br />

Rathaus<br />

meine Nerven enorm und fördert meine Gelassenheit. Und<br />

sollte ich in naher Zukunft Hörgeräte tragen, dann bin ich<br />

zwar wieder voll auf Empfang, kann aber auch abschalten,<br />

wenn es mir passt.<br />

Die Einschränkungen meiner Beweglichkeit zwingen<br />

mich zu einer langsameren Gangart. Das ist zunächst bitter,<br />

aber das verändert auch meine Wahrnehmung: Ich bemerke<br />

in meiner Umgebung Dinge, die mir sonst in meiner<br />

Eile nicht aufgefallen sind und erlebe das durchaus als<br />

eine Bereicherung.<br />

Und die lästige Vergesslichkeit zwingt mich zu einer<br />

neuen Kreativität und Pfiffigkeit. Auch das ist eine<br />

vergnügliche Erfahrung, wenn es gelingt, mich selbst mit<br />

Erfolg zu überlisten.<br />

Wem das jetzt alles zu weit hergeholt und allzu simpel<br />

erscheint: Es geht um die andere Perspektive des Älterwerdens.<br />

Wie der Titel schon sagt: Man kann es aber –<br />

vielleicht mit einem Augenzwinkern – auch so sehen.<br />

Das entspricht zwar nicht der allgemeinen Sichtweise<br />

auf die Beschwernisse des älter werdens aber niemand<br />

kann uns daran hindern, aus einer Haltung des Selbstmitleides<br />

auszubrechen und gerade auch die positiven Seiten<br />

des älter werdens zu entdecken. Und davon gibt es sicher<br />

noch viel mehr, man muss nur genauer hinschauen......<br />

Anne Alhäuser<br />

Wir lösen Ihr Hörproblem<br />

seit 10 Jahren in Weidenau<br />

Foto: Gottfried Klör<br />

Gutschein<br />

Für einen kostenlosen Hörtest und<br />

kostenloses Probetragen<br />

eines Hörgeräts<br />

Kreuztal<br />

Roonstr. 2 0 27 32 - 55 39 77<br />

<br />

Siegen<br />

Weidenauer Str. 196 <strong>02</strong> 71 - 7 41 17 05<br />

2/<strong>2012</strong> 25 Jahre durchblick 37

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