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2012-02

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Gesundheit<br />

Diese gerontopsychiatrischen Einrichtungen gestalten den Tagesablauf<br />

nach den Wünschen und Fähigkeiten der alten Menschen.<br />

Man versucht, ein in etwa häusliches Milieu herzustellen<br />

und gemeinsam mit den verbliebenen Alltagsfähigkeiten<br />

den Tag zusammen zu gestalten. Niemand wird überfordert,<br />

es wird versucht, alte Fähigkeiten wieder zu erwecken, wobei<br />

auch besonders das Sprechen wichtig ist. Wenn die Sprache<br />

versagt, ist immer noch die Musik ein wichtiges Instrument<br />

der Kommunikation. Sinnvoll ist es, wenn der Kranke regelmäßig<br />

2 oder 3 Tage in der Woche in der Tagespflege betreut<br />

wird. Es ist eine Frage des Geldes, je nach Einrichtung und<br />

Region belaufen sich die Kosten auf etwa 70 Euro täglich. Die<br />

Pflegekasse übernimmt einen bestimmten Anteil.<br />

ImFolgendensolleneinigeHilfenfürdieBetroffenenund<br />

ihre Angehörigen erwähnt werden. Da sei zuerst die Atempause<br />

erwähnt. Es handelt sich um einen entlastenden Dienst<br />

für pflegende Angehörige von pflegebedürftigen, alten, demenzkranken<br />

Menschen. Die Atempause leistet ergänzende<br />

Hilfen zu den bestehenden ambulanten Pflegediensten durch<br />

stundenweise Entlastung der Pflegenden. Zielgruppe sind also<br />

in erste Linie die Pflegenden, um deren dauerhafte psychische<br />

und physische Belastung zu verringern. Entlastung,<br />

Zuversicht, Sicherheit,Vertrauen zu schaffen. Die Betreuung<br />

ist individuell auf die Kranken mit deren besonderen Biografien,<br />

Lebensumstände und noch vorhandene Fähigkeiten<br />

abgestimmt. Die grundpflegerische Versorgung des Kranken<br />

ist sichergestellt. Die Helfer haben umfassende und praxisorientierte<br />

Qualifizerungsmaßnahmen absolviert und haben<br />

die besondere Fähigkeit, die Bedürfnisse der Kranken zu<br />

erspüren, sie sind geschult im Umgang mit seelisch Kranken<br />

und deren Anspüchen. Schulungen werden regelmäßig<br />

weitergeführt, es finden regelmäßige Fallbesprechungen im<br />

Team statt, wo besonders anfallende Probleme besprochen<br />

und Lösungsmöglichkeiten gesucht werden.<br />

Die Dienste werden stundenweise zur Entlastung der<br />

Angehörigen organisiert, die Kosten werden von der Pflegekasse<br />

übernommen. Es handelt sich also um eine effektive,<br />

unkomplizierte für die Kranken und vor allem einen erhebliche<br />

Erleichterung für die pflegenden Angehörigen.<br />

Die Alzheimer-Gesellschaft<br />

Die Alzheimer-Gesellschaft ist ein unabhängiger, gemeinnütziger<br />

Verein mit dem Ziel, ausschließlich die Interessen<br />

der Betroffenen, d. h. der Demenzkranken und ihrer<br />

Angehörigen, zu vertreten. Die Alzheimer-Gesellschaft ist<br />

nur den Betroffenen verpflichtet und stellt sicher, dass sie in<br />

ihrer inhaltlichenArbeit unabhängig ist z. B. von Trägern, die<br />

Angebote und Einrichtungen für Demenzkranke vorhalten.<br />

Sie bietet Informationen und Beratungen für Demenzkranke<br />

und ihreAngehörigen, ermöglicht und fördert denAustausch<br />

und Informationen von Angehörigen und Angehörigengruppen<br />

(= Selbsthilfegruppen). Die Alzheimer-Gesellschaft<br />

sorgt dafür, dass ihre Arbeit in der Öffentlichkeit bekannt<br />

wird, und sie entwickelt entsprechende Instrumente für diese<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Die Beratungen sind an den individuellen<br />

Bedarf des Demenzkranken angepasst und dienen in<br />

erster Linie der Stärkung der Handlungskompetenz und der<br />

Hilfe zur Selbsthilfe und sollen dabei psychische, physische,<br />

soziale und materielle Hilfen abdecken. Die Beratung ist<br />

neutral, kostenfrei und unabhängig von einer Mitgliedschaft<br />

in der Gesellschaft, sie ist eine aufsuchende und zugehende<br />

Beratung, sie erfolgt persönlich und auf Wunsch anonym.<br />

Es bestehen folgende Beratungsinhalte:<br />

Die Betroffenen und deren Angehörige werden aufgeklärt<br />

über die verschiedenen Demenzformen, über Krankheitsverläufe,<br />

Therapien und Komplikationsmöglichkeiten, werden<br />

geschult im Umgang mit herausforderndem Verhalten des<br />

Kranken, in Bewältigungsstrategien bei einer Krise, werden<br />

aufgeklärt über Entlastungsmöglichkeiten bei der Betreuung,<br />

über Versorgungsangebote und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten.<br />

In Gruppenarbeit werden sie aus einer Isolation<br />

herausgeholt, werden in ihrer Handlungskompetenz gestärkt,<br />

emotional stabilisiert und durch das gemeinschaftliche<br />

Besprechen von Problemen innerlich stabilisiert und gefestigt.<br />

Wohnberatung<br />

Um Gefahrenquellen auszuschließen, müssen jetzt erhebliche<br />

Umbauten in der Wohnung vorgenommen werden. Die<br />

gefährlichsten Orte sind die Küche und das Bad, mit allen<br />

elektrischen Geräten, scharfen Handwerkszeugen der Hausfrau<br />

, Strom- und Wasseranschlüssen. Gerade hier gibt es gute<br />

fachliche Beratungen und finanzielle Unterstützung, beides<br />

sollte man unbedingt inAnspruch nehmen. Dennoch sollte die<br />

Wohnung noch gut und freundlich gestaltet bleiben, helle und<br />

freundliche Farben helfen jedes einzelne Zimmer zu kennzeichnen,<br />

und Bilder, die für den Kranken Erinnerungswert<br />

haben. Spiegel sollten entfernt werden, da das eigene Spiegelbild<br />

irritierend wirken könnte. Zimmertüren sollten mit<br />

besonderen Symbolen, die auf die Funktion hinweisen, versehen<br />

werden. Auch sollte nachts immer für Helligkeit gesorgt<br />

werden. Aber, wie gesagt, es gibt gute, fachliche Beratung.<br />

Kompetente Experten bei der Frage des Wohnens im Alter<br />

ist die Wohnberatung des Vereins Alter aktiv. Hier sind<br />

Experten in eigener Sache tätig, die ihr in langen Berufsjahren<br />

erlangtes fachliches Wissen in ehrenamtlichem Engagement<br />

weitergeben. Die Experten kennen die Problemzonen<br />

in der Wohnung, stellen eine Analyse der Wohnsituation an,<br />

leisten vor allem Hilfestellung bei der Planung und Durchführung<br />

der erforderlichen Umbauten und leisten Unterstützung<br />

bei der Antragstellung und Finanzierung. Die Beratung<br />

ist kostenfrei, absolut vertraulich und neutral.<br />

Patientenverfügung und Patiententestament<br />

Heute, wo die technischen Möglichkeiten der Medizin so<br />

enorme Fortschritte gemacht haben, ist es dringend notwendig,<br />

in einer Patientenverfügung festzuschreiben, was medizinisch<br />

geschehen oder was unter keinen Umständen getan<br />

58 25 Jahre durchblick 2/<strong>2012</strong>

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