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Kapitel 7<br />
Zusammenfassung<br />
Ziel dieser Arbeit war die Optimierung eines elektronischen Navigationsassistenten für Blinde, der auf<br />
der Kombination lokaler Sensorik mit 3D-Gebäudemodellen basiert. Zum einen sollte die Position des<br />
Benutzers und die von modellierten Objekten, unter Verwendung einer Stereokamera und eines Inertialsensors,<br />
bestimmt werden. Des Weiteren sollten veränderte Positionen von verschiebbaren Objekten<br />
erkannt und das Gebäudemodell entsprechend aktualisiert werden.<br />
Nach der Auswahl und Kalibrierung geeigneter Sensorhardware wurden Verfahren evaluiert, über die<br />
Daten aus dem virtuellen Modell mit realen Messungen verglichen werden können. Aufgrund der langen<br />
Rechenzeit vorhandener Verfahren, wurde eine neue Methode zur Auswahl von geeigneten Messpunkten<br />
entwickelt und implementiert. Als geeignet stellen sich Bildpunkte heraus, die einen starken<br />
Helligkeitskontrast bezüglich ihrer Umgebung aufweisen. Diese können über richtungsbasierte Gradientverfahren<br />
gefunden werden. An diesen Stellen kann die Tiefe über die Stereodisparität zuverlässig<br />
berechnet werden. Parameterbereiche zur Auswahl der Messpunkte wurden über Tests in verschiedenen<br />
Umgebungen ermittelt. Durch den Vergleich von Messdaten mit einer simulierten Umgebung kann die<br />
Selbstlokalisation gegenüber bisher verwendeten Verfahren erheblich verbessert werden. Die Messfehler<br />
liegen in Umgebungen mit einfarbigen Wänden im Bereich von ein bis zwei Metern. In kontrastreichen<br />
Umgebungen liegt der Fehler im Bereich weniger Dezimeter.<br />
Zur bildbasierten Detektion verschobener Objekte wurden charakteristische Objekteigenschaften ermittelt<br />
und in einer Modellbeschreibung zusammengefasst. Diese umfasst Farbnamen, Farbtonwerte und<br />
Forminformationen. Durch die Kombination bestehender Verfahren aus der farbbasierten Bildsegmentierung<br />
und deren Erweiterung um die Nutzung der Tiefeninformationen, können Regionen im Bild segmentiert<br />
und mit der Modellbeschreibung verglichen werden. Der zusätzliche Vergleich der Form und<br />
die Optimierung der Erkennungsparameter können dabei beleuchtungsbedingte Störungen der Farbsegmentierung<br />
kompensieren. Verschiebbare, modellierte Objekte können auf diese Weise lokalisiert und<br />
das Modell ohne ständiges Eingreifen eines 3D-Designers aktuell gehalten werden.<br />
Über die im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Methoden können Blinde ihre Position innerhalb einzelner<br />
Räume bis auf eine ertastbare Abweichung bestimmen. Die Verwendung eines 3D-Gebäudemodells<br />
ermöglicht es, auf zusätzliche Infrastruktur im Gebäude weitgehend zu verzichten. Durch Ausgabe von<br />
Objektnamen, Distanzmessungen zu modellierten Objekten und Kollisionserkennung im Modell kann<br />
der blinde Benutzer neuartige Informationen erhalten und vor Hindernissen gewarnt werden. Für Blinde<br />
ist somit eine Basis für eine sichere und unabhängige Navigation in unbekannten Gebäuden gegeben.<br />
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