Sozialarbeiter/-innen: Selbstständig tätig in der Sozialen ... - Socialnet

7.2.2. Regulationen am Markt
„Auf dem Beratungs- und Therapiemarkt geht es turbulent zu. […] Eine Marktordnung
gibt es nur zum Teil, mehr wird es auch so schnell nicht geben.“ (Reichel 2005: 5)
Psychotherapie, Supervision, Lebens- und Sozialberatung, Coaching, Mediation,
Organisationsentwicklung u.a.m. sind Reflexions- und Beratungsformen im Sektor der
Sozialen Arbeit, die sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt haben. Durch
gesellschaftliche Veränderungen werden Angebote produziert, die auch Konkurrenz mit
sich bringen. Erst nach einer Etablierung werden Marktordnungen ausgehandelt und
formale Standards geschaffen (auch mittels gesetzlicher Regelungen wie beim
Psychotherapiegesetz, dem Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung, der Mediation).
(vgl. Reichel 2005: 24)
In Zukunft wird sich die Frage stellen, welche Tätigkeiten im Sektor der Sozialen
Arbeit zu reglementieren sind und welche Art von Zugang ausgebildete Sozialarbeiter/
-innen erhalten werden.
Zudem braucht es m.E. eine noch intensivere politische Auseinandersetzung und
Definition, welche Leistungen im Bereich der Sozialen Arbeit am freien Markt angeboten
werden, welche im intermediären Bereich und welche der Staat zu erbringen hat.
Eine starke Lobby für Sozialarbeiter/-innen ist von wesentlicher Bedeutung bei der
Entwicklung von Leistungsdefinitionen und von Reglementierungen, die kompatibel
sind.
7.2.3. Multi-Arbeitsformen
Viele Selbstständige schätzen an Beratungsberufen (z.B. Lebens- und Sozialberater/-in,
Psychotherapeut/-in, Supervisor/-in), dass diese in Form einer Teilzeitselbstständigkeit
ausgeübt werden können und somit ein zweites Standbein zu einer unselbstständigen
Erwerbstätigkeit mit fixem Einkommen darstellen. (vgl. Reichel 2005: 115)
Die unterschiedlichsten Arbeitsformen werden derzeit und in sicher auch in Zukunft in
hoher Weise zu Mehrfachbeschäftigungen kombiniert. (vgl. Schönbauer 2003: 9f)
Zu bedenken ist für Selbstständige, die auch unselbstständig tätig sind, dass die
selbstständige Tätigkeit laut § 7 des Angestelltengesetzes (AngG) durch die/den
Arbeitgeber/-in zu genehmigen ist.
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