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Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) Universität Dortmund ...

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sie bei der Planung übergangen worden sein. Das Resultat war, dass kaum eine Lehrperson<br />

dieser Schule mit dem Rechner in ihrer Klasse arbeitete. Sie ignorierten ihn einfach. Hätte<br />

der Schulleiter nun <strong>für</strong> die Installation eines weiteren Rechners in dem ausgesprochen kleinen<br />

und vollgestellten Lehrerzimmer plädiert, so wäre es wahrscheinlich zu weiteren Konflikten<br />

gekommen.<br />

Dieses Beispiel legt auch dar, dass die Offenlegung der Planung und die Kommunikation<br />

darüber eine herausragende Bedeutung <strong>für</strong> die Implementation des Internets hat. Dies kann<br />

auch im Rahmen der Schulprogrammarbeit, insoweit neue Medien hier eine Rolle spielen<br />

sollen, gewährleistet werden.<br />

Als sinnvoll erweist sich ferner die Durchführung einer Bestandsaufnahme. In Fall vier wurde<br />

diese mittels eines Fragebogens durchgeführt. Das zentrale Ergebnis dieser Untersuchung<br />

war, dass ein Großteil der Schülerinnen und Schüler privat einen Computer- und zum Teil<br />

sogar einen Internetzugang hat. Aufgrund dieses Ergebnisses beschlossen die Lehrperso-<br />

nen, die Arbeit mit neuen Medien als einen integralen Bestandteil ihrer schulischen Arbeit<br />

und auch in das zu erstellende Schulprogramm aufzunehmen. Zuvor plädierte ein großer Teil<br />

der Lehrerinnen und Lehrer gegen die Arbeit mit neuen Medien, da die Schülerinnen und<br />

Schüler nicht noch mehr, als sie es ohnehin schon täten, vor dem PC „hängen“ sollten. Da sie<br />

den Computer aber ohnehin schon <strong>für</strong> diverse Zwecke nutzten, wollten die Lehrpersonen ge-<br />

währleisten, dass die Medienkompetenz (und damit eben auch der reflektierte und kritische<br />

Umgang mit dem Internet) der Schülerinnen und Schüler gefördert werde.<br />

Ein weiteres zentrales Ergebnis aus den Fallstudien ist, dass technische Aspekte im Vorder-<br />

grund stehen. Pädagogische und didaktische Fragestellungen finden bisher kaum Berück-<br />

sichtigung. Das liegt an der bisher sehr problematischen Ausstattungssituation, vor allem a-<br />

ber daran, dass die Lehrpersonen <strong>für</strong> die Wartung und Administration allein zuständig sind.<br />

Lediglich in zwei (Fall 3, 6) der untersuchten 12 Schulen gab es externe Techniker, die diese<br />

Arbeiten übernahmen. Alle Befragten in den anderen Fallstudienschulen forderten eine Ent-<br />

lastung in diesem Bereich und sahen zum Teil die schulische Arbeit mit neuen Medien sogar<br />

als ernstlich gefährdet an, wenn sie weiterhin diese Aufgaben übernehmen müssten. Das lag<br />

an mangelnden zeitlichen Ressourcen, wie auch an mangelnden Kompetenzen in diesem<br />

Bereich. Lehrerinnen und Lehrer, so wurde uns immer wieder gesagt, seien <strong>für</strong> etwas ande-<br />

res ausgebildet worden, als sich um die Vernetzung zu kümmern. Als weiterer Grund wurden<br />

fehlende Anreizsysteme, in Form von Entlastungsstunden oder Aufstiegschancen genannt.<br />

4.2.3.2.1 Technische und räumliche Installation in den Bildungseinrichtungen<br />

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