Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

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schen Schwimmverband (DSV) sorgt. "Mit einigen physikalischen Versuchen könnte man da schon konkrete Aussagen machen, vor allem auch feststellen, ob die anderen Anzüge, mit denen man bisher geschwommen ist, wirklich schlechter sind als die neuen", sagt Schaale. Das sieht auch Bundestrainer Manfred Thiesmann so. Es ist ja nicht der erste Streit um Schwimmanzüge im DSV: "Die FINA hat den Anzug abgesegnet. Unsere Athleten können ihn nicht tragen, weil sie vertraglich an einen anderen Ausstatter gebunden sind. Im Kopf haben die Athleten, dass mit diesem neuen Anzug Weltrekorde geschwommen werden. Das kriegen sie da nicht mehr raus. Und ob die Anzüge nun wirklich kein Wasser saugen, ob darunter eine Luftschicht ist, was ja für den Auftrieb wichtig wäre, das wissen 42 wir nicht. Aber die Athleten glauben fest, dass sie damit schneller wären." Thiesmann befürchtet, dass auch in Peking die "Kleiderordnung" für weiteren Ärger sorgen wird. Warum der DSV den nahtlosen Anzug nicht beim FES testen ließ? Der Verband hat - wie gesagt - einen gut dotierten Vertrag mit einem anderen Hersteller, der die Aktiven - so sieht es der DSV - verpflichtet, in dessen Klamotten auch auf den Startblock zu steigen. Und: Messverfahren dieser Art sind nicht ganz billig. Die Kosten müsste der Auftraggeber - in diesem Fall der Schwimmverband - übernehmen. Keine Klärung also: Weitere Unruhe und Zoff sind programmiert. Ruhe in der Vorbereitung - das wünschen sich alle Trainer vor Großereignissen. Aber dann kommt ein Ball dazwischen, der nun etwa bei der Fußball-EM den Torhütern wegen seiner angeblichen "Flatterhaftigkeit" nur noch eine Faustabwehr als Rettungsaktion ermöglicht und das Leben erschwert. Oder ein Unterschenkel amputierter Läufer wie der 21-jährige Oscar Pistorius aus Südafrika, der plötzlich mit Hightech-Prothesen aus Karbon gegen die Weltspitze auf normalen Beinen antreten will. Der internationale Sportgerichtshof CAS hat den jungen Mann zugelassen, wenn er die üblichen Kriterien (Qualifikation) erreicht. Das scheint immerhin im Bereich des Möglichen. Biomechanik-Professor Gert-Peter Brüggemann von der Deutschen Sporthochschule Köln zitiert in einem Gutachten die Wettkampfregel 144.2 des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF), die den "Einsatz technischer Hilfsmittel wie Federn oder Räder" verbietet. Die Konkurrenz schüttelt ungläubig den Kopf. Oder eröffnet das neue Welten, neue Rekordmöglichkeiten im Tollhaus der sportlichen Skurrilitäten? Kommt bald der rotierende, ausfahrbare Hammerwurfarm? Oder der Sprungfederschuh für die Weit- und Hochspringer? Steht uns eine Materialschlacht in China bevor? "In Peking wird es sicher die eine oder andere originelle Lösung geben - etwa unter aerodynamischen Aspekten", sagt Harald Schaale. Also keine Super-Innovationen "made in China"? Revolutionär werden vermutlich auch die Aussagen nicht sein, wenn es um die Erklärung von Siegen oder Niederlagen geht. Der Satz: "Die anderen hatten besseres Material", wird auch diesmal todsicher nach einem sportlichen Einbruch bemüht werden. Da möchte man dann am liebsten zur Teflonpfanne greifen und ausholen...
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