Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

Klasse des Bonner Friedrich-Ebert-Gymnasiums.
Die Verbundenheit mit seinem Geburtsland
animierte Özer zu einem großen Schlenker
auf der Weltkarte. Auf 3.000 Kilometern will
er in der Türkei die Orte besuchen, an denen
er früher gewohnt hat. Dort lernte er auch
mit 13 Jahren seinen heutigen Mitfahrer Tarik
Eren kennen, mit dem ihn nun eine seit mehr
als 50 Jahren andauernde Freundschaft
verbindet. Der 63-jährige Eren wohnt in
Overath und ist als Computerfachmann tätig.
Für die Tour nimmt er sich drei Monate
Urlaub und einen Laptop mit ins Gepäck.
Nicht nur über das Satelliten-Handy, sondern
auch über eine Homepage soll der Kontakt in
die Heimat gewahrt bleiben. "Internetcafés
gibt es überall auf der Welt", sind sich die
beiden sicher, und auch in diesem Punkt
lassen die beiden Abenteurer sich nicht auf
Unwägbarkeiten ein. Mit im Gepäck ist gar
ein Trick, wie sich Computer-Tastaturen mit
kyrillischen Zeichen überlisten lassen, deutsche
Texte zu schreiben.
Am 1. Juni 2008 wurden Yalcin Özer und Tarik
Eren im Deutschen Sport & Olympia Museum
in einer bewegenden Feierstunde verabschiedet.
Die Sonderausstellung "Olympia - Werte,
Wettkampf, Weltereignis" bot den passenden
Rahmen. Weit mehr als 250 Gäste waren
gekommen um den beiden Abenteurern Glück
und immer einen Tropfen Benzin im Tank zu
wünschen.
Während ihrer Reise werden sie versuchen
kurze Filme und Fotos ans Museum zu senden
und über ihre Erlebnisse berichten. Unter
www.sportmusuem.info werden Sie möglichst
zeitnah erfahren, wie viele Grenzen und
Gebirgszüge noch vor ihnen liegen.
Olympische Reflexionen
Umringt von vielen Freunden starten Tarik Eren und Yalcin Özer zur
ihrer Olympiareise nach Peking!
Als Hochspringerin Heike Henkel 1992 bei den
Olympischen Spielen in Barcelona startete,
waren es ganz besondere Wettkämpfe: Zum
ersten Mal seit 1964 trat Deutschland wieder
mit einer vereinten Mannschaft an. Insgesamt
sprangen damals 33 Goldmedaillen für die
deutsche Equipe heraus. Eine davon gewann
Heike Henkel, die mit einer Höhe von 2,02
Meter Olympiasiegerin wurde. Die heute 44jährige
Henkel ist
nach wie vor deutsche
Rekordhalterin
mit 2,07 Meter in der
Halle und 2,05 Meter
im Freien. Beim
Kölner Sportgespräch
am 27. Mai 2008 war
die berühmte
Athletin neben Box-
Olympiasieger
Wolfgang Behrendt
(71) und Olympiateilnehmerin
Anna
Loerper (23) zu Gast
im Deutschen Sport
& Olympia Museum.
Das Thema der
Gesprächsrunde,
lautete "Olympia,
gestern, heute und morgen." Was hat sich im
Laufe der Jahre geändert? Wie sieht die
Zukunft aus? Und wie ist die Perspektive für
Olympia 2008 Peking?
Der Boxer Behrendt gewann seine Goldmedaille
bei den Spielen
1956 in Melbourne,
die erstmals live im
Fernsehen übertragen
wurden. Damals
trat Deutschland
noch mit einer
vereinten Mannschaft
an und
Behrendt war der
erste DDR-Bürger,
dem ein Olympiasieg
gelang. Auch nach
seiner aktiven
Laufbahn, die 1964
endete, blieb er nah
dran am Leistungssport.
Er war Sport-
fotograf für die Tageszeitung "Neues
Deutschland" und berichtete von acht Olympischen
Spielen. Auch in dieser Disziplin
reüssierte Behrendt: Er erhielt zwei Goldmedaillen
auf den Weltausstellungen der Sportfotografie
in Damaskus und Peking in der
Kategorie "Schwarz-Weiß".
Die Handballerin Anna Loerper wird mit der
deutschen Auswahl im August in Peking
antreten. Sie kam 2003 von der HSG Kempen
zu Bayer 04 Leverkusen. Die Allroundspielerin
gehört zu den besten deutschen Spielerinnen
auf der Spielmacher- und der Linksaußenposition.
Mit Bayer 04 Leverkusen gelang ihr
2005 der Gewinn des Challenge-Cups, sowie
der Einzug ins DHB-Pokalfinale. Ein Jahr
später wurde sie mit Leverkusen Vize-Meisterin.
Seit 2005 gehört sie der deutschen
Handball-Nationalmannschaft an, mit der sie
bei der WM in St. Petersburg Rang sechs
belegte. Bei der EM 2006 kam sie mit der
deutschen Auswahl auf Platz vier.
Im Laufe der lebhaft geführten Diskussion
stellt sich heraus, dass die Sportler zu jeder
Zeit, das politische Geschehen verfolgt haben
und je nach Thema auch Stellung bezogen
haben, dass aber immer ein Ziel im Vordergrund
stand: Der eigene Wettkampf. Für die
drei Talkgäste steht zudem fest, dass eine
Teilnahme an den Olympischen Spielen mit
keinem anderen Turnier oder Wettkampf
vergleichbar ist, denn nur dort gibt es zwischen
Sportlern unterschiedlichster Nationen,
Religionen und Sportarten eine intensiven
Austausch. In besonderer Erinnerung bleiben
Olympische Spiel für alle drei auch deshalb,
weil sie nur alle vier Jahre ausgetragen
werden und nur hier das "Olympische Gold"
winkt.
Sportgespräch zum Thema: "Olympia, gestern, heute und morgen."mit
Anna Loerper, Wolfgang Behrendt und Heike Henkel.
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