Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

aus Somalia, Ruanda oder anderen Ländern die Möglichkeit,
miteinander zu spielen und zu kommunizieren, selbst wenn
sie nicht die gleiche Sprache sprechen. Sport hilft den
Flüchtlingen, in den häufig abgeschlossenen Situationen des
Lagerlebens, gesund und beschäftigt zu bleiben, und es
erlaubt erwachsenen Flüchtlingen, Fähigkeiten zu entwickeln
und wieder Selbstwertgefühle aufzubauen.
Auch die Olympischen Spiele sollen einen Beitrag zur Völkerverständigung
leisten. Sie sind das größte und bedeutendste
regelmäßig wiederkehrende Sportereignis unserer Zeit. Sie
sind das große Fest des Sports, und sie sind mit einem höheren
Ziel, der Olympischen Idee verbunden. Zwar werden
Olympische Spiele explizit einer Stadt und nicht einem Land
überverantwortet, doch ist es unabwendbar, dass deren
Vergabe den Fokus auf Stadt und Staat lenkt. Die Olympischen
Spiele rücken Peking und China in das Zentrum des
Weltinteresses.
Die Vereinten Nationen engagieren sich bereits seit langer
Zeit in China für die allgemeine Verbesserung sozialer,
umweltbedingter und ökonomischer Belange, einschließlich
seines Umgangs mit Menschenrechten. Die Vereinten Nationen
setzen sich tagtäglich dafür ein, dass die Ideale - Würde,
Gleichheit, Freiheit und Toleranz - zu jeder Zeit gefördert
werden. Auch ich als Sonderberater des UN-Generalsekretärs
für Sport werde alles daran setzen, damit die Olympischen
Spiele ein Erfolg werden, das heißt, dass sie friedlich und
ganz im Sinne des olympischen Geistes verlaufen und als
Plattform der Völkerverbindung und der Förderung der
Millennium-Entwicklungsziele genutzt werden.
Der Generalsekretär der UN Ban Ki-moon hat mir drei Aufgaben
gegeben. Erstens soll ich als Advokat des Sports als
Instrument zur Förderung von Entwicklung und Frieden
agieren. Zweitens soll ich repräsentieren. Wenn der Generalsekretär
nicht in der Lage ist, an den großen Sportveranstaltungen
teilzunehmen, werde ich ihn vertreten. Ich werde ihn
fachlich und sportpolitisch beraten und gerne auch bei
internationalen Sportveranstaltungen begleiten. Drittens soll
ich als Vermittler zwischen den Vereinten Nationen, den
Mitgliedstaaten, den Weltsportverbänden und -organisationen,
der Zivilgesellschaft, dem privaten Sektor und den
Medien auftreten, um den Dialog und innovative Partnerschaften
zu fördern.
OF-PODIUM
Die Vereinten Nationen: Mit dem
Sport eine bessere Welt schaffen
Von Willi Lemke, Untergeneralsekretär, Sonderberater des Generalsekretärs der Vereinten
Nationen für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden
Die Vereinten Nationen sind ein globaler Partner im Dienst
von Entwicklung und Frieden, mit universellem Mandat,
weltweiter Präsenz und unparteilichem Charakter. Die grundlegenden
Werte des Sports, Respekt für den Gegner und die
Regeln, Teamgeist und Fair Play, stimmen mit den Zielen der
UN und den globalen Entwicklungszielen überein.
Der Sport ist weit davon entfernt, vollkommen zu sein - auch
das verbindet ihn mit den Vereinten Nationen. Im Sport geht
es um Menschlichkeit in einer ganz eigenen Form, es geht
um die Entfaltung wertvoller menschlicher Fähigkeiten, und
deshalb können wir mit Sport und durch Sport eine bessere
Welt schaffen. Wir, das System der Vereinten Nationen und
die Partner der Welt des Sports, können ein siegreiches Team
bilden und sicherstellen, dass das positive Potenzial des
Sports tatsächlich erfasst, vermittelt und umgesetzt wird.
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