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Fachtagung 2010 - BQM

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<strong>Fachtagung</strong>sdokumentation <strong>2010</strong><br />

der Stellenbesetzungen, die in irgendeiner<br />

Weise mit persönlichen Kontakten ver-<br />

bunden sind; und das ist natürlich gerade<br />

auch bei Ausbildungsplätzen der Fall, weil<br />

da die Kinder, die Jugendlichen häufig<br />

wenig Ahnung haben, wo sie sich da zu-<br />

nächst einmal melden sollen. Und diese<br />

Kontakte werden über die Eltern vielfach<br />

vermittelt oder Bekannte von Eltern. Und<br />

hier sind natürlich Kinder von Migranten<br />

in einem strukturellen Nachteil, weil ihnen<br />

die Eltern diese Kontakte nicht vermitteln<br />

können. Sogenannte Mentorenprogramme<br />

sind ein Ansatz, der immer häufiger auf-<br />

tritt in den OECD-Ländern, um das zu<br />

korrigieren. Das gibt es sowohl für die<br />

Zuwanderer als auch deren Kinder. Die<br />

Person bekommt einen Mentor, der in<br />

dem Fachbereich, der vielleicht in Frage<br />

kommt, Erfahrungen hat, der weiß, wer<br />

ein interessanter Arbeitgeber ist, und auch<br />

seine persönlichen Kontakte bereitstellt.<br />

Und natürlich müssen die Unternehmen<br />

auch versuchen, auf die Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund stärker zuzugehen,<br />

indem sie ihre Rekrutierungskanäle di-<br />

versifizieren. Eben weg vielleicht von<br />

persönlichen Kontakten, mehr in Zu-<br />

sammenarbeit mit den Schulen und hier<br />

beispielsweise sich auch bei der <strong>BQM</strong> zu<br />

melden, dass hier noch Stellen frei sind.<br />

Hier gibt es ganz interessante Ansätze,<br />

beispielsweise aus dem flämischen Teil<br />

Belgiens, wo der Arbeitsmarktdienst<br />

spezielle Diversitätsberater den Unter-<br />

nehmen zu Verfügung gestellt hat, um zu<br />

gucken: „Wie könnt ihr euch denn, di-<br />

versifizieren? Können wir dabei euch<br />

helfen?“ Und wenn sie dann einen Plan<br />

aufgestellt haben, dann gab es noch kleine<br />

Finanzprämien, um diesen vor allem<br />

kleinen und mittelständischen Unter-<br />

nehmen, wo das Problem am größten ist,<br />

dabei zu helfen, sich zu diversifizieren.<br />

Der zweite zentrale Faktor ist das Wissen<br />

über die Funktionsweise des Arbeits-<br />

marktes. Wie schreibe ich einen Lebens-<br />

lauf? Was muss rein in eine Bewerbung?<br />

Wie wird das Motivationsschreiben ver-<br />

fasst? Wie stelle ich mich in einem Inter-<br />

view vor? Das ist ein sehr weites Feld. Ich<br />

möchte Ihnen nur ein kleines Beispiel aus<br />

meinem persönlichen Umfeld nennen. Ich<br />

weiß nicht, wie es hier in Hamburg ist,<br />

aber wer sich in meiner Heimat bewirbt<br />

und nicht in seinem Lebenslauf unter<br />

außerschulisches Engagement weder die<br />

Feuerwehr noch den Sportverein noch<br />

den Musikverein erwähnt, der macht sich<br />

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