Fachtagung 2010 - BQM
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<strong>Fachtagung</strong>sdokumentation <strong>2010</strong><br />
bindliches Gesetz beschlossen sei. Frau<br />
Koch betonte in diesem Zusammenhang,<br />
dass betroffene Personen, ihrer Meinung<br />
nach, nicht auf einen solchen Gesetz-<br />
beschluss warten, sondern schon jetzt<br />
aktiv nach Lösungswegen für ihre eigene<br />
Situation suchen sollten. Das Gesetz<br />
würde nicht für alle Antragsteller/-innen<br />
eine zwangsläufige Verbesserung mit sich<br />
bringen, möglicherweise könnten die Be-<br />
scheide zukünftig sogar häufiger negativ<br />
ausfallen.<br />
Diskussion<br />
Im Anschluss an die Vorträge der<br />
Experten/-innen wurden im Rahmen der<br />
Diskussion die Fragen thematisiert, welche<br />
Erfahrungen die Teilnehmer/-innen bislang<br />
in ihrem Umfeld mit Anerkennungs-<br />
verfahren gemacht haben, ob ein Ansturm<br />
auf das Anerkennungsverfahren erwartet<br />
wird und wie ein Erwartungsmanagement<br />
aussehen könnte.<br />
Frau Koch erwartet eine relativ große<br />
Nachfrage nach Anerkennungsverfahren,<br />
dies würde schon der hohe Bedarf an Be-<br />
ratung zur Thematik zeigen. Sie glaubt<br />
jedoch, dass der überwiegende Teil der<br />
Antragstellenden Akademiker/-innen sein<br />
würden.<br />
Eine Mitarbeiterin der Bundesagentur für<br />
Arbeit hält die Einrichtung von Beratungs-<br />
stellen für sinnvoll, da sie einen hohen<br />
Bedarf an Information zur Thematik er-<br />
fahren habe. Ein türkischer Lehrer merkte<br />
an, dass seiner Meinung nach bei den<br />
Lehrern/-innen nicht nur die Anerkennung<br />
von Abschlüssen thematisiert werden<br />
sollte, sondern auch die unterschiedliche<br />
Besoldung zwischen deutschen und aus-<br />
ländischen Lehrkräften angeglichen<br />
werden sollte. Dies sei in anderen Bundes-<br />
ländern bereits teilweise erfolgt. Auch<br />
Frau Vagdy-Voss unterstrich die Not-<br />
wendigkeit von einheitlichen Regelungen in<br />
diesem Punkt.<br />
Dr. Thomas Liebig (OECD) relativierte die<br />
Erwartungen, die Migranten/-innen an ein<br />
Verfahren haben könnten. So führte er<br />
eine Studie an, laut der mit vielen aus-<br />
ländischen Abschlüssen tatsächlich<br />
geringere Kompetenzen verbunden seien.<br />
Zudem vermutete er keinen großen An-<br />
sturm auf Anerkennungsverfahren.<br />
Dieser Position schloss sich auch Frau<br />
Vagdy-Voss an. So sei aus ihrer Sicht kein<br />
sehr großer Ansturm auf das An-<br />
erkennungsverfahren zu erwarten, da eine<br />
Anerkennung auch vom hiesigen Arbeits-<br />
markt abhängig sei. Viele Berufs-<br />
qualifikationen aus dem Ausland seien in<br />
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