Fachtagung 2010 - BQM
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<strong>Fachtagung</strong>sdokumentation <strong>2010</strong><br />
Impulsreferat I<br />
Hülya Eralp – Referentin KWB e. V. /<br />
<strong>BQM</strong>, Hamburg<br />
In ihrem Eingangsreferat thematisierte<br />
Hülya Eralp die Bedeutung nachhaltiger<br />
Partnerschaften zwischen Schulen und<br />
Unternehmen speziell für Jugendliche mit<br />
Migrationshintergrund. Beginnend<br />
definierte Hülya Eralp dem Plenum<br />
Personen mit Migrationshintergrund nach<br />
dem Statistischen Bundesamt: Personen,<br />
die eine ausländische Staatsangehörigkeit<br />
besitzen, die die deutsche Staats-<br />
angehörigkeit durch Einbürgerung er-<br />
hielten oder bei denen mindestens ein<br />
Elternteil nicht in Deutschland geboren ist.<br />
Damit ist klar, so Hülya Eralp, dass die<br />
Gruppe der Jugendlichen mit Migrations-<br />
hintergrund in Deutschland sehr hetero-<br />
gen ist.<br />
Für Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
bestimmen verschiedene Faktoren, ob sie<br />
den Übergang von der Schule in den Beruf<br />
nahtlos schaffen. Mögliche Hindernisse<br />
sind zum Beispiel mangelnde Kenntnisse<br />
über die Vielfalt der Berufsbilder und Aus-<br />
bildungsmöglichkeiten oder unrealistische<br />
Vorstellungen über ihre beruflichen<br />
Möglichkeiten. Aber auch schlechte Schul-<br />
noten und/oder unentschuldigte Fehl-<br />
stunden im Abschlusszeugnis sowie Un-<br />
sicherheiten, Ängste und Vorbehalte durch<br />
Diskriminierungserfahrungen tragen zu<br />
dieser Situation bei. Darüber hinaus fehlt<br />
es den Jugendlichen mit Migrationshinter-<br />
grund oftmals an Unternehmenskontakten<br />
sowie an Unterstützung der Eltern in der<br />
Berufsorientierung aufgrund deren Un-<br />
kenntnis über das Berufsbildungssystem in<br />
Deutschland.<br />
Nach wie vor gibt es Vorbehalte und Vor-<br />
urteile gegenüber Jugendlichen mit<br />
Migrationshintergrund in Unternehmen.<br />
Dies beweisen jüngste Studien der Uni-<br />
versität Konstanz, des BiBB und der<br />
OECD. Viele Unternehmen haben ihre<br />
Strukturen häufig noch nicht auf die viel-<br />
fältigen Kunden- und Mitarbeiter-<br />
strukturen ausgerichtet. Das heißt, sie<br />
haben keine kultursensiblen Einstellungs-<br />
verfahren und sehen das Potenzial inter-<br />
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