Fachtagung 2010 - BQM
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<strong>Fachtagung</strong>sdokumentation <strong>2010</strong><br />
nach Herkunftsland unterschiedlich be-<br />
handelt, was häufig als wenig gerecht<br />
empfunden wird. Die Schwierigkeiten<br />
vieler Migranten/-innen entstehen ihr zu-<br />
folge auch nicht erst im Zuge der An-<br />
erkennung von beruflichen<br />
Qualifikationen, sondern bereits bei der<br />
Anerkennung schulischer Abschlüsse.<br />
Bei der Zusammenfassung der gesetzlichen<br />
Grundlagen bezog sich Frau Vagdy-Voss<br />
auf das Bundesvertriebenengesetz, die EU-<br />
Richtlinie 2005/36/EG, die Lissaboner An-<br />
erkennungskonvention für Hochschul-<br />
abschlüsse sowie das bereits von Frau<br />
Koch erwähnte Eckpunktepapier des<br />
Bundeskabinetts vom Dezember 2009.<br />
Die Referentin sprach eine Reihe von<br />
Empfehlungen aus, die die allgemeine Lage<br />
der Migranten/-innen in Bezug auf die An-<br />
erkennung von ausländischen<br />
Qualifikationen verbessern könnte. So<br />
forderte sie einen Rechtsanspruch aller<br />
Migranten/-innen nicht nur auf ein An-<br />
erkennungsverfahren, sondern auch auf<br />
eine Anpassungs- bzw. Nachqualifizierung.<br />
Zudem schlug Frau Vagdy-Voss vor, zu-<br />
sätzlich zu den bislang bestehenden An-<br />
erkennungsinstrumenten informelle Gut-<br />
achten bzw. Einstufungen für alle<br />
Migrantengruppen einzusetzen. Auch<br />
müssten die Berater gezielter im Hinblick<br />
auf ihre Aufgabe geschult werden, um das<br />
Beratungsangebot zu verbessern, was auch<br />
durch das vermehrte Einbeziehen von<br />
Arbeitgebern gelingen könnte. Zudem sei<br />
es sehr wichtig, die Beratung auch in ver-<br />
schiedenen Sprachen anzubieten. All diese<br />
Maßnahmen erforderten selbstverständlich<br />
ein höheres Ausmaß an personeller und<br />
finanzieller Ausstattung. Frau Vagdy-Voss<br />
hob abschließend noch einmal hervor, dass<br />
trotz des neuen Gesetzes die Situation in<br />
Deutschland noch nicht vollkommen zu-<br />
friedenstellend sei, da das Recht auf ein<br />
Anerkennungsverfahren noch lange kein<br />
Recht auf Anerkennung bedeutet.<br />
Impulsvortrag III<br />
Wolfgang Völker, Diakonie Hamburg,<br />
Fachbereich Migration und Existenz-<br />
sicherung<br />
Anschließend sprach auch Wolfgang<br />
Völker von der Diakonie Hamburg einige<br />
Empfehlungen und Zielsetzungen aus, was<br />
aus seiner Sicht bezüglich der An-<br />
erkennung von ausländischen<br />
Qualifikationen getan werden sollte. Für<br />
Herrn Völker sollte das hauptsächliche<br />
Motiv für ein verbessertes Anpassungsver-<br />
fahren nicht primär im Fachkräftemangel<br />
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