Fachtagung 2010 - BQM
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<strong>Fachtagung</strong>sdokumentation <strong>2010</strong><br />
definieren und den Weg zur Änderung der<br />
Haltung bestimmen müsste.<br />
Frau Dr. Panesar fragte, wie die inter-<br />
kulturelle Öffnung zu bewerkstelligen sei<br />
und ob man auf Widerstände stieße. Aus<br />
eigener Erfahrung erzählte Frau Berrut,<br />
dass bei der Frage, ob man eine/-n<br />
Migranten/-in einstellt, Reibung vor-<br />
programmiert sei. Diese führe im besten<br />
Fall zu einem organisationalen Lernen, im<br />
schlechtesten Fall zum Scheitern der<br />
interkulturellen Öffnung. In der Stadt<br />
Hamburg laufe dieser Prozess bisher recht<br />
erfolgreich, so eine Mitarbeiterin der<br />
Personalabteilung der Stadt Hamburg. Mit<br />
der Kampagne „Wir sind Hamburg! Bist<br />
Du dabei?“, strebe die Stadt die Erhöhung<br />
des Anteils Auszubildender mit<br />
Migrationshintergrund auf 20 Prozent bis<br />
2011 an.<br />
Staatsrat Dr. Voges fragte nach Hebeln,<br />
die es im Regelsystem gibt bzw. geben<br />
sollte, um die interkulturelle Öffnung in<br />
Krankenhäusern und Arztpraxen voran-<br />
treiben zu können. Eine Forumsteil-<br />
nehmerin wünschte für den Gesundheits-<br />
bereich einen von der Stadt finanzierten<br />
Dolmetscher-Pool, wie er in Groß-<br />
britannien üblich ist und wie er hierzu-<br />
lande bereits bei Gerichten und Behörden<br />
genutzt wird. Frau Wessel-Neb, Fachab-<br />
teilung Gesundheitsberichterstattung und<br />
Gesundheitsförderung in der Behörde für<br />
Soziales, Familie, Gesundheit und Ver-<br />
braucherschutz, Hamburg, merkte an, dass<br />
sich das Bewusstsein in diesem Bereich in<br />
Krankenhäusern sehr wohl bereits zum<br />
Positiven verändert hat. Vielerorts sei man<br />
bereits zu der Erkenntnis gekommen, dass<br />
eine gute Kommunikation zwischen Arzt<br />
und Patient mit Migrationshintergrund<br />
sehr wichtig sei und langfristig sogar zu<br />
Einsparungen führe, da Missverständnisse<br />
und somit mögliche Fehlbehandlungen<br />
vermieden würden. Einige Krankenhäuser,<br />
wie z. B. das Universitätskrankenhaus<br />
Eppendorf, arbeiten daher bereits mit<br />
Dolmetschern zusammen. Frau Berrut<br />
merkte an, dass es hervorragende Check-<br />
listen zur interkulturellen Öffnung im<br />
Gesundheitsbereich gäbe (s. Links).<br />
Als Antwort auf den demografischen<br />
Wandel und der damit anstehenden<br />
Pflegebedürftigkeit bei immer mehr<br />
Migranten/-innen nannten Forumsteil-<br />
nehmer/-innen z. B. das Krankenhaus<br />
Tabea, das eine Einrichtung für türkische<br />
Senior/-innen betreibe. Außerdem wurde<br />
die Planung einer interkulturellen Pflege-<br />
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