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Klinische Verlaufsstudie zur Verbundfestigkeit von keramisch ...

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dieses System weitgehend durchgesetzt [107]. Bei festsitzendem Zahnersatz<br />

werden daher sehr oft <strong>keramisch</strong> verblendete Metallgerüste verwendet.<br />

Zunehmend wird Titan als alternativer Werkstoff in der prothetischen Zahnme-<br />

dizin eingesetzt, da es eine Reihe <strong>von</strong> Vorteilen wie z. B. hohe Biokompatibili-<br />

tät, Korrosionsbeständigkeit oder auch Geschmacksneutralität aufweist (siehe<br />

Kapitel 1.2.2) und gleichzeitig ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bietet<br />

[64].<br />

VMK-Systeme für Titan bedeuten jedoch eine Herausforderung, da die kera-<br />

mische Verblendung <strong>von</strong> Titangerüsten mit einigen Besonderheiten verbunden<br />

ist, deren Ursachen in den physikalischen Eigenschaften des Titans begründet<br />

liegen [92, 98]. Diese sind hauptsächlich:<br />

• der kleine Wärmeausdehnungskoeffizient (cp-Titan: 9,6 ´ 10 -6 K -1 ,<br />

TiAl6Nb7-Legierung: 10,1 ´ 10 -6 K -1 )<br />

• die Umwandlung <strong>von</strong> der hexagonalen a-Phase in die kubische b-Phase<br />

bei 882,5 °C<br />

• die hohe Sauerstoffaffinität<br />

Der Wärmeausdehnungskoeffizient (WAK) einer Aufbrennkeramik sollte an den<br />

WAK des zu verblendenden Gerüstmetalles angepasst sein. Günstig ist, wenn<br />

er geringfügig kleiner ist als der der Legierung (Druckvorspannung des Kera-<br />

miküberzuges) [14, 57, 87]. Konventionelle Aufbrennkeramiken sind an den<br />

WAK der Edelmetall- und Nichtedelmetalllegierungen <strong>von</strong> ca 13,7 ´ 10 -6 K -1<br />

angepasst und eignen sich daher nicht für die Verblendung <strong>von</strong> Titangerüsten<br />

[37].<br />

Die Phasenumwandlung des Titans ist mit einer Volumenzunahme <strong>von</strong> 0,1-<br />

0,3 % verbunden, wodurch ein spannungsfreies Aufsintern nicht möglich ist.<br />

Zudem nimmt sowohl bei dieser Temperatur als auch bei höheren Tempera-<br />

turen die Gasabsorbtion stark zu und es kommt <strong>zur</strong> Bildung einer sauerstoff-<br />

reichen, spröden Aufhärtungsschicht (a-case), die den Titan-Keramik-Verbund<br />

entscheidend schwächt [15, 41, 64, 96, 98, 103, 107]. Die meisten<br />

26 1 Einleitung

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