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Klinische Verlaufsstudie zur Verbundfestigkeit von keramisch ...

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1.2.4.2 Struktur<br />

Dentalporzellan ist grundsätzlich der Materialgruppe der Gläser zuzuordnen.<br />

Konventionelle Keramiken bestehen aus zwei unterschiedlichen Gefügepha-<br />

sen, nämlich aus einer Glasphase, welche im Wesentlichen <strong>von</strong> Feld-<br />

spatgläsern auf Silikatbasis (System SiO 2 ´ Al 2 O 3 ´ Na 2 O / K 2 O) gebildet wird,<br />

und einer kristallinen Phase, die sich vorwiegend aus Leuzitkristallen zu-<br />

sammensetzt und die <strong>von</strong> der Glasphase als Matrix umgeben wird (Weinstein<br />

Patent <strong>von</strong> 1962) [42].<br />

Der Wärmeausdehnungskoeffizient einer Keramik kann durch eine Ver-<br />

änderung der Leuzitanteile beeinflusst werden, d. h. je höher der Leuzitanteil,<br />

umso höher ist der Ausdehnungskoeffizient. Für die Aufbrennkeramik her-<br />

kömmlicher EM- und NEM-Legierungen liegt der Leuzitanteil im Verhältnis <strong>zur</strong><br />

Glasphase bei 35-40 %. Da der WAK der reinen Glasmatrix annähernd mit dem<br />

des Titans übereinstimmt, kommen für die Verblendung <strong>von</strong> Titangerüsten nur<br />

Keramiken in Frage, die entweder keinen oder nur einen minimalen Anteil an<br />

Leuzit enthalten [98, 107].<br />

Sowohl TINSCHERT et al. als auch YILMAZ et al. haben mittels Röntgendif-<br />

fraktometrie die Gefügestruktur <strong>von</strong> Titankeramiken untersucht und haben fest-<br />

gestellt, dass Titankeramiken eine Glasstruktur aufweisen und eine leuzithaltige<br />

Kristallphase nicht mehr nachweisbar war. Anstelle <strong>von</strong> Leuzit wurden andere<br />

kristalline Anteile gefunden, die einen an die Glasmatrix angepassten WAK<br />

hatten. Zum Beispiel wurde ein relativ hoher Anteil an Cassiterit (SnO 2 ), wel-<br />

ches als Trübungsmittel fungiert, ermittelt [98, 107].<br />

Wesentlicher Bestandteil der Glasmatrix ist wie bei allen <strong>keramisch</strong>en Massen<br />

Siliziumoxid (SiO 2 ). Allerdings wurde bei Titankeramiken das SiO 2 zum Teil<br />

gegen Netzwerkbildner mit einem kleineren WAK (z. B. Boroxid-B 2 O 3 ) ausge-<br />

tauscht, was eine weitere Erniedrigung des WAK bewirkte.<br />

Eine Senkung der Aufbrenntemperatur wurde durch Erhöhung des Erdalkalian-<br />

teils erreicht [99]. So wurde die Sintertemperatur um 15 % herabgesetzt, indem<br />

28 1 Einleitung

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