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phantast14

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PHANTAST: Was hältst Du Leuten<br />

entgegen, die sagen, dass das<br />

Ganze nur als Imageprojekt für<br />

SIXMOREVODKA zu sehen ist?<br />

Marko Djurdjevic: Also, so gesagt<br />

hat mir das noch niemand,<br />

aber was soll es denn auch anderes<br />

sein? Kein Imageprojekt für<br />

die Firma? Ich wäre ja schön<br />

blöd, etwas zu produzieren, wofür<br />

ich mich im Nachhinein<br />

schämen muss. Wenn mit der<br />

Frage gemeint ist, ob wir Rollenspiele<br />

ernst nehmen, dann kann<br />

ich getrost „Ja” sagen.<br />

Ich liebe RPGs, bin selbst damit<br />

groß geworden. Ich habe meine<br />

Kindheit und Jugend damit verbracht,<br />

Rollenspiele zu wälzen,<br />

zu spielen und zu lesen. Ich finde,<br />

es gibt kaum ein Medium,<br />

das so reich an Inspirationen ist<br />

wie Rollenspiel, und ich bin froh,<br />

dass wir die Möglichkeiten besitzen,<br />

unser eigenes Projekt zum<br />

Leben zu erwecken.<br />

Das machen wir natürlich mit<br />

dem höchsten Anspruch an uns<br />

selbst, denn es soll ja auch der<br />

Liebe für das Medium gerecht<br />

werden. Nichts wäre bescheuerter,<br />

als so ein Nischenprodukt<br />

herauszubringen und es zu behandeln,<br />

als ob es ein Nischenprodukt<br />

wäre. Welchen Sinn<br />

würde das machen?<br />

PHANTAST: Wie bist Du zum<br />

Rollenspiel gekommen?<br />

Marko Djurdjevic: Als 13-<br />

jähriger in einem kleinen verstaubten<br />

Spielwarenladen in<br />

meiner Heimatstadt. Das Regal<br />

war gefüllt mit DSA-Boxen und<br />

einer einzigen RuneQuest-<br />

Ausgabe, die mich förmlich hypnotisierte.<br />

Von DSA wusste ich,<br />

dass Freunde es spielten, aber<br />

von RuneQuest hatte ich zuvor<br />

nie gehört. Das Cover und den<br />

marmorierten Einband fand ich<br />

moderner als die DSA-<br />

Titelbilder, es wirkte extravaganter<br />

neben all den anderen Boxen.<br />

Ich schlug also zu und verbrachte<br />

die nächsten zwei Wochen<br />

damit, das Regelwerk zu lesen<br />

und meinen Schulfreund Lars<br />

zum Spielen zu überreden. Kurze<br />

Zeit später hatten wir eine<br />

vierköpfige Gruppe und spielten<br />

unsere erste Kampagne über<br />

gute drei Jahre, in den Sommerferien<br />

fast jeden Tag im Garten<br />

oder auf dem Balkon und im<br />

Winter am Küchentisch. Von<br />

allen Hobbys begleiten mich Rollenspiele<br />

am längsten, und ich<br />

habe damit vielleicht den Großteil<br />

meiner Jugend verbracht.<br />

PHANTAST: Findest Du heute<br />

noch die Zeit zum Spielen?<br />

Marko Djurdjevic: Leider kaum,<br />

wobei wir gerade versuchen, im<br />

Studio wieder eine Gruppe entstehen<br />

zu lassen. Ich leite Kampagnen<br />

enorm gerne, aber ich<br />

tendiere auch zu einem sehr<br />

aufwändigen Perfektionismus in<br />

der Vorbereitungsphase. Bereits<br />

Wochen vor Spielbeginn zeichne<br />

ich tonnenweise Ingame-<br />

Kartenmaterial, altere es mit Kaffee<br />

und backe es dann im Ofen,<br />

um es wie echte Filmrequisiten<br />

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