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phantast14

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weniger zur Maschine geworden<br />

ist beziehungsweise sich die Maschine<br />

nicht wesentlich vom<br />

Menschen unterscheidet. In diesem<br />

Spannungsfeld spielen sich<br />

düstere, verwirrende und zum<br />

Teil surreale Szenen ab, die mehr<br />

Fragen aufwerfen als beantworten.<br />

Wer nette, erheiternde und in<br />

sich abgeschlossene Geschichten<br />

bevorzugt, ist bei Frank Hebben<br />

definitiv an den falschen Autor<br />

geraten. Wer aber gern über den<br />

Tellerrand hinaus liest und sinniert,<br />

hinterfragt, Hypothesen<br />

verwirft und vielleicht erst auf<br />

den zweiten Blick versteht, dem<br />

sei die Lektüre des Autors schon<br />

an dieser Stelle wärmstens empfohlen.<br />

Auf was sich der Leser,<br />

der dieser Empfehlung folgt,<br />

einlässt, erfahrt ihr im Folgenden.<br />

In „Das Lichtwerk“ umgibt die<br />

Immernacht die jugendlichen<br />

Überlebenskünstler Paul und<br />

Lisa und den Veteranen Rhombus.<br />

Ihr Lebensraum befindet<br />

sich unter einer verdreckten,<br />

dunklen Glaskuppel. Tagsüber<br />

durchsucht Paul die Reste der<br />

Hafenstadt nach allem, was<br />

Rhombus für den Bau eines<br />

Lichtwerks gebrauchen kann.<br />

Denn des Nachts dringen Gefahren<br />

aus einer anderen Welt in die<br />

Immernacht, derer sie sich erwehren<br />

müssen. Doch wie konnte<br />

es so weit kommen?<br />

„Lichtwerk“ ist zunächst eine<br />

bodenständige postapokalyptische<br />

Cyberpunk-Story. Wir folgen<br />

den Protagonisten durch die<br />

Gefahren ihres Alltags und erfahren<br />

von Rhombus, wie diese<br />

Welt zu dem wurde, was sie ist.<br />

Zum Ende prägen diese Geschichte<br />

zunehmend surreal anmutende<br />

Szenen und Bilder, die<br />

das vom Leser zusammengesetzte<br />

Weltbild in Frage stellen.<br />

Vor dem „Schwarzfall“ kommen<br />

mit den Teslaspulen die industrielle<br />

Revolution und der Wandel<br />

zu einer Gesellschaft der Prothesenmenschen.<br />

Alles, was der<br />

Dame oder dem Herrn an ihrem<br />

oder seinem Körper missfällt,<br />

wird durch Prothesen ersetzt.<br />

Doch dann fällt der Strom aus,<br />

und die Annehmlichkeiten der<br />

Technik bleiben den Menschen<br />

monatelang versagt.<br />

Die Story „Schwarzfall“ lehnt<br />

sich deutlich an das Steampunk-<br />

Genre an, das sich gern der Tesla-Energie<br />

bedient und häufig im<br />

deutschen Kaiserreich spielt.<br />

Mittlerweile verwendet man allerdings<br />

auch den Begriff Tesla-<br />

Punk für Geschichten, die sich<br />

dieser Theorie bedienen. Frank<br />

Hebben zeichnet den Verfall einer<br />

von Technik abhängigen Gesellschaft.<br />

Und erzählt mit sarkastischem<br />

Unterton, was passiert,<br />

als scheinbar Rettung naht.<br />

Der junge Maurice lebt in seiner<br />

virtuellen Computerwelt „Machina“.<br />

Hier kann er kreativ sein,<br />

ist einfach er selbst. Seine<br />

Schwester Sophie zwingt ihn<br />

regelmäßig, in die reale Welt<br />

zurückzukehren. Bis eines Tages<br />

ein Unglück geschieht.<br />

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