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phantast14

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zu was Alterreal fähig war. Die<br />

ganze Welt würde in Flammen<br />

aufgehen, und Sang würde mit<br />

Cherry aus der Asche steigen.<br />

„Im Gegensatz zu denen da“,<br />

Chain deutete auf die neue<br />

Kundschaft, „weißt du, dass man<br />

nicht zu viel aus dem Kelch trinken<br />

sollte.“ Er klang sauer. „Du<br />

hast einen verdammten Job zu<br />

machen. Oder kriegst du das<br />

nicht hin?“<br />

Schales Misstrauen.<br />

„Klar krieg ich das hin.“ Sang<br />

bemühte sich um Gleichgültigkeit.<br />

Als wäre es lachhaft, an<br />

seinen Fähigkeiten zu zweifeln.<br />

Er hatte nur seine Dosis gebraucht,<br />

um einen klaren Kopf<br />

zu bewahren. Sie alle mussten<br />

hin und wieder aus dem Kelch<br />

trinken.<br />

„Hab schon alles vorbereitet“,<br />

erklärte Sang, als Chain ihn weiter<br />

skeptisch musterte. „Alles<br />

easy, wird ein Spaziergang morgen.“<br />

„Morgen? Die Party steigt in fünf<br />

Stunden!“ Scheiße, war er so<br />

lange weggetreten gewesen?<br />

„Kein Problem. Bringt ihr euren<br />

Killer an den Start, ich mach den<br />

Rest.“<br />

Er grinste, doch Chain war offensichtlich<br />

nicht zu Scherzen<br />

aufgelegt.<br />

„Wir verlassen uns auf dich,<br />

Sang. Und Cherry tut das auch.<br />

Du willst sie doch da rausholen?<br />

Wir sind unseren Zielen so nah.<br />

Alterreal wird alles regeln. Also<br />

enttäusch uns nicht.“<br />

Der Alterreal-Tempel kotzte ihn<br />

aus, und Sang fand sich allein in<br />

der ewigen Dunkelheit des<br />

Sprawl wieder.<br />

In seinen Gedanken leuchtete<br />

das Erythra wie Sternenfeuer.<br />

Ein Haus aus Glas, hinter dessen<br />

flackernder Fassade Cherry tanzte.<br />

Sang wollte ihre Hitze spüren,<br />

sich in ihren wunderschönen<br />

Augen verlieren. Circle Eyes.<br />

Doch es galt, einen guten Job zu<br />

machen. Damit Alterreal diese<br />

beschissene Welt ins Chaos stürzen<br />

konnte. Die Grenzen würden<br />

fallen. Die Grenzen zwischen<br />

dem Kern und dem Sprawl, zwischen<br />

seiner Welt und Cherrys<br />

Welt. Und sie würde frei sein.<br />

Sang konzentrierte sich auf die<br />

flackernden Strukturen vor ihm.<br />

Die Cookies hatten ihn problemlos<br />

durchs EIS gleiten lassen,<br />

sodass er die präparierten Aufnahmen<br />

leerer Gänge ins Überwachungssystem<br />

einspielen<br />

konnte.<br />

Lange würden diese das System<br />

nicht täuschen können, aber lange<br />

genug, um dem Vollstrecker<br />

sicheren Zugang zu ermöglichen.<br />

Wenn der Alarm losschrillte,<br />

wäre der Kerl längst entkommen.<br />

Oder in den Abgrund gestürzt.<br />

Egal – Michael Donelli<br />

wäre dann tot.<br />

Sang war erstaunt, wie zierlich<br />

der Typ war, den Alterreal geschickt<br />

hatte. Ein hagerer Junge<br />

mit pinken Haaren, wie Neonblut.<br />

Er sah ihn durch die Gänge<br />

marschieren und lenkte die KI<br />

des Sicherheitssystems mit harmlosen<br />

Angriffen ab, damit sie erst<br />

gar nicht auf die Idee kam, etwas<br />

Seltsames an seinen gefälschten<br />

Kamerabildern zu finden.<br />

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