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phantast14

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platz ist eine Windinsel im Meer<br />

nahe Emden. Dieses Setting ist<br />

durchaus vergleichbar mit heutigen<br />

Windparks, allerdings<br />

kombiniert er es mit den romantischen<br />

Motiven des einsamen<br />

Leuchtturmwächters. Aber auch<br />

hier: die Protagonisten als kleine<br />

Rädchen im Getriebe der großen<br />

Konzerne.<br />

Der Ariadne Verlag, ein Hamburger<br />

Verlag, der sich auf<br />

Frauenliteratur spezialisiert hat,<br />

brachte in den 2000er Jahren in<br />

der Reihe „Social Fantasies“<br />

zahlreiche Titel der sozialkritischen<br />

SF heraus. Neben Übersetzungen<br />

bekannter Genre-<br />

Autoren wie John Shirley oder<br />

Ursula K. Le Guin setzte man<br />

dabei auch auf deutsche Autoren.<br />

Bekanntestes Beispiel der<br />

Reihe ist die Hamburger Autorin<br />

Myra Çakan, die mit ihrem<br />

Roman When The Music’s Over<br />

eine der ersten in Deutschland<br />

angesiedelten Cyberpunk-<br />

Geschichten erzählt. Darauf<br />

folgte im Jahr 2001 der zweite<br />

Roman der Autorin, Downtown<br />

Blues.<br />

Weitere Titel aus der „Social<br />

Fantasies“-Reihe sind Digitale<br />

Tänzer von Hartwig Hilgenstein<br />

und Kalter Frühling von Florian<br />

Nelle, spannende Berlin-<br />

Dystopien, die ihre lebendigen<br />

Settings mit Krimi-Handlungen<br />

verbinden. Sie nutzten ihre in<br />

der nahen Zukunft angesiedelten<br />

Schauplätze, um eine an den<br />

klassischen Noir-Krimi erinnernde<br />

Handlung zu erzählen,<br />

die einen beträchtlichen Teil<br />

ihrer Faszination aus der Verknüpfung<br />

dieser Elemente mit<br />

„typisch Deutschem“ ziehen, so<br />

beispielsweise Mietskasernen in<br />

Berlin, die inzwischen unter<br />

einer Betonkuppel liegen.<br />

„Wer keinen Netz-Zugang hat, ist<br />

unterprivilegiert und lebt fleischlich<br />

in den Straßen Berlins unter<br />

dem Kunsthimmel oder in Vororten<br />

mit Beton-Überbauung.“ Hartwig<br />

Hilgenstein, Digitale Tänzer<br />

Im Jahr 2003 brachte ich selbst<br />

meinen Beitrag zum Thema<br />

„Cyberpunk in Deutschland“<br />

heraus, meinen Erstlingsroman<br />

under the black rainbow. Eine wilde<br />

Geschichte, die ich mit der<br />

Motivation schrieb, all das, was<br />

ich schon immer mal in einem<br />

Cyberpunk-Roman lesen wollte,<br />

unterzubringen. Und, was mir<br />

ebenso wichtig war, die Handlung<br />

an Schauplätzen in<br />

Deutschland anzusiedeln. Das<br />

Ergebnis ist wild und bunt, damals<br />

habe ich die handwerkli-<br />

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