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Iweite Schutzgebiet befindet sich zwischen den Provinzen ... - home

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Zum Höhepunkt eines Besuches in Sperlinga gehört zweifellos die mittelalterliche Burg. Sie entstand<br />

durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von neu gebauten Teilen und solchen, die aus dem riesigen<br />

Quarzfelsen herausgearbeitet wur<strong>den</strong>. Sie hat wahrscheinlich ihren Ursprung als Wohnhöhle in der<br />

Antike. Sicher war sie auch <strong>den</strong> Normannen bekannt, ihre Hauptgeschichte aber erlebte sie in <strong>den</strong><br />

Auseinandersetzungen der „Sizilianischen Vesper“.<br />

In der Burg hatte <strong>sich</strong> eine Garnison mit Soldaten des Hauses Anjou verschanzt und leistete der<br />

Belagerung durch proaragonesische sizilianische Truppen erbitterten Widerstand, auch weil sie durch<br />

einheimische Burgbewohner spontane Unterstützung bekamen.<br />

Diese Episode findet auf einem Bogen des Eingangsportals kurz und bündig ihre Zusammenfassung:<br />

„quod siculis placuit sola Sperlinga negavit“ (frei übersetzt: nur Sperlinga widersetzt <strong>sich</strong> dem Gefallen<br />

der Sizilianer). Aus dieser Inschrift entstan<strong>den</strong> später die legendären Erzählungen vom Widerstand der<br />

Ausgehungerten. Mit Sicherheit wissen wir, dass am Ende die Garnison <strong>sich</strong> ergeben musste. Um das<br />

eigene Leben zu retten, mussten sie Sizilien für immer aufgeben und verlassen.<br />

Den Außenhof der Burg kann man am Verlauf der Gebäude erahnen, die am Bergfuß um die kleine<br />

quadratische Piazza herum liegen. Darunter erhebt <strong>sich</strong> die der Madonna della Mercede geweihte<br />

Kirche mit ihrem Langhaus und einer einfachen Fassade mit kleinem Glockenturm.<br />

Verlässt man die Piazza nach oben hin und geht durch einen Wall über eine kleine Brücke, die an eine<br />

Zugbrücke <strong>den</strong>ken lässt, betritt man <strong>den</strong> Burgbereich. Das Eingangstor öffnet <strong>sich</strong> in einen dunklen<br />

gewölbten Raum und weiter in <strong>den</strong> Burgbereich Davon übrig geblieben ist nur noch ein Teilstück mit<br />

einem schönen zweibogigen Fenster, von dem aus man das Fiumetto-Tal überwachen konnte.<br />

Der Teil der Burg im Berg besteht aus<br />

drei ausgehöhlten Räumen. Die ersten<br />

bei<strong>den</strong> befin<strong>den</strong> <strong>sich</strong> vor dem Wall und<br />

der Brücke und dienen heute als<br />

ethnografische Ausstellungsräume.<br />

Dazu kommen mehrere kreisförmige<br />

Räume in verschie<strong>den</strong>en Größen. Unter<br />

ihnen ist ein Raum mit gewölbten<br />

Nischen besonders interessant. Von<br />

manchen wird er für eine Art Sonnenuhr<br />

gehalten.<br />

Weiter oben liegen Räume, die als<br />

Stallungen verwendet wur<strong>den</strong>, ein<br />

Bereich für Handwerker, der eine<br />

Schmiedeesse mit kegelförmiger Haube<br />

besitzt, und schließlich die Verliese.<br />

Schließlich bleibt noch die S. Luca<br />

geweihte Kirche.<br />

Steigt man über eine lange du steile,<br />

ebenfalls in <strong>den</strong> Fels gehauene Treppe<br />

auf <strong>den</strong> Bergfried, gelangt man auf eine<br />

mit Zinnen versehene Plattform, die<br />

ein Rundbogenportal, einen<br />

Unterschlupf und eine Zisterne besitzt.<br />

Von <strong>den</strong> rundum laufen<strong>den</strong> Balkonen<br />

genießt man einen einzigartigen<br />

Ausblick auf <strong>den</strong> nördlichen Bereich der<br />

Provinz und auf einen Teil der Madonie.<br />

Balzo della Rossa:<br />

Unter <strong>den</strong> Bereichen, die im Felsen<br />

liegen, ist der Ortsteil von Rossa noch<br />

interessant. Hier befand <strong>sich</strong> vielleicht<br />

eine frühchristliche Gemeinde, aus<br />

deren Kirche später eine Moschee<br />

wurde; das Viertel SS. Quarantana, in<br />

dessen Höhle <strong>sich</strong> Grabnischen aus dem<br />

4. bis 5. Jh. befin<strong>den</strong> und schließlich<br />

das von Perito mit frühchristlichen<br />

Gräbern.<br />

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