Iweite Schutzgebiet befindet sich zwischen den Provinzen ... - home
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Cerami mit seiner mittelalterlichen<br />
Atmosphäre thront auf einem Hügel und seine<br />
Häuser liegen auf der Südseite zur Sonne hin,<br />
als wollten sie <strong>sich</strong> gegenseitig vor dem<br />
Nordwind schützen, der <strong>sich</strong> hier „la trubola“<br />
nennt, das bedeutet Überbringer von Trübsal.<br />
Cerami wurde wohl schon im Altertum<br />
besiedelt, dafür gibt es zahlreiche Zeugnisse<br />
aus der Frühgeschichte. Von Anfang an wohnten<br />
hier wohl die Sikuler. Es scheint, dass<br />
<strong>sich</strong> der Ortsname von<br />
keramos<br />
tegola<br />
Cerami<br />
„Keramos“ ableiten lässt,<br />
was Ton oder Terracotta<br />
bedeutet, mundartlich<br />
aber auch Dachziegel. In<br />
der Tat erinnert der Umriss des Dorfes an einen solchen. Heute teilt <strong>sich</strong> das<br />
Dorf in einen oben liegen<strong>den</strong> historischen Bereich mit einem engmaschigen<br />
Straßennetz, voller enger und winkliger Straßen und Gassen, die nicht selten<br />
in kleinen Höfen en<strong>den</strong>.<br />
Es überwiegt der graue Stein, aus dem die Kirchen, die Ruinen der Burg und auch die Verzierungen<br />
von Türen, Toren und Fenstern gebaut sind. Sie zeugen von der Kunstfertigkeit der örtlichen<br />
Steinmetze. Weiter unten liegt dann der neuzeitliche Ortsteil, weiträumig und über<strong>sich</strong>tlich. Er<br />
reicht bis zum Waldrand von Zuccaleo, einem Eichenwald, mit dem arabischen Namen eines<br />
Marktes von Allah oder Ali.<br />
Zur Geschichte:<br />
Wir übergehen die frühesten Anfänge; die ersten <strong>sich</strong>eren Belege kommen aus arabischer Zeit und<br />
.<br />
stammen vom arabischen Geographen al-Idrisi. Er schreibt über G?rami: „Ein von einem hohen<br />
Felsen überragter Ort, wohlhabend, bevölkerungsreich, es<br />
hat fruchtbare Felder und reichlich Trinkwasser.“<br />
Es lohnt <strong>sich</strong>, einen ausgedehnten Spaziergang durch das<br />
enge Straßengewirr zu unternehmen. Man begegnet dabei<br />
älteren Bewohnern, die jederzeit zu einem freundlichen<br />
Gespräch bereit sind. Dabei gelangt man zur Chiesa .<br />
Madre<br />
und schließlich zu <strong>den</strong> Überresten der Burg. Das ist ein<br />
Platz, von dem aus man eine wunderschöne Aus<strong>sich</strong>t auf<br />
die Nachbarorte und die nahe liegen<strong>den</strong> Nebrodi-Berge<br />
genießen kann.<br />
Die Hauptkirche ist S. Ambrogio geweiht, dessen Verehrung<br />
ein eindeutiger Beweis für eine Besiedelung durch einen<br />
Volksstamm aus Nord-Italien ist. Sie wurde im 16. Jh. erbaut<br />
und besitzt drei Kirchenschiffe. Im Inneren beherbergt<br />
sie eine Madonna mit Kind von Gagini und außerdem eine<br />
hölzerne Statue von Quattrocchi, die <strong>den</strong> Erzengel<br />
Michael darstellt.<br />
Auch ein schönes Taufbecken aus dem 16. Jh. und mehrere<br />
Gemälde aus dem 17. und 18. Jh. sind zu bewundern. Die<br />
Kirche S. Benedetto , auch Chiesa della Badia genannt,<br />
wurde im 18. Jh. zusammen mit dem benachbarten Kloster<br />
gebaut.<br />
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Cerami