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Iweite Schutzgebiet befindet sich zwischen den Provinzen ... - home

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Villarosa<br />

Villarosa, das kleine Palermo.<br />

Das Dorf Villarosa wurde 1761<br />

auf Geheiß des Herzogs Placido<br />

Notarbartolo gegründet, und<br />

zwar an der Stelle, wo das 1693<br />

durch Erdbeben zerstörte Casale<br />

di San Giacomo di Bombinetto lag.<br />

Der Aufbau des neuen Dorfes hing<br />

mit der Notwendigkeit<br />

zusammen, die großen Lehen der<br />

Notarbartolos zu bearbeiten und<br />

in der Folge für Arbeitskräfte zu<br />

sorgen, die man in <strong>den</strong><br />

Schwefelminen der Umgebung<br />

benötigte. Bei der Gründung<br />

bezog man <strong>sich</strong> auf das Modell eines Römer-Kastells, d.h. eine Straße als Hauptachse von Nord<br />

nach Süd (Kardo) und eine im rechten Winkel dazu (Decumanus).<br />

Beide Straßen kreuzen <strong>sich</strong> in der Mitte des Ortes, wo sie eine weiträumige quadratische Piazza<br />

bil<strong>den</strong>.<br />

An der breiten Hauptstraße stehen der Herzogspalast (Palazzo Ducale), wahrscheinlich von<br />

Giuseppe Venanzio Marvuglia entworfen, und die Chiesa Madre (1763). Sie ist dem Apostel<br />

Jakobus geweiht und besitzt eine hohe Fassade mit einer Treppe davor. In ihr fällt neben<br />

mehreren kleinen Werken die „Himmelfahrt“ von Raimondo Butera (1842) besonders auf.<br />

Die Entscheidung für eine Kreuzung zweier Hauptstraßen hat ihr Vorbild in <strong>den</strong> zwei großen<br />

„Arterien“ der Stadt Palermo im 17. Jh.: die Via Masqueda und die Via Vittorio Emanuele, damals<br />

Via Toledo oder Cassaro. Der Plan dazu wurde von der Malerin Rosa Ciotti, Tochter des Malers<br />

Ciotti da Resuttano, gezeichnet. Nach der Überlieferung wurde der Ort nach ihr benannt.<br />

Das heutige Aussehen des Dorfes ist typisch für die Mitte Siziliens mit seinem Getreideanbau, der<br />

mächtigen Hauptkirche und seinen Häusern, die <strong>sich</strong> je nach Schicht unterschei<strong>den</strong>. Die<br />

Oberschicht, die „borgesi“, bewohnte <strong>den</strong> Bereich in der Nähe der bei<strong>den</strong> Hauptstraßen, das<br />

einfache Volk wohnte weiter außen am Rande.<br />

Ein interessantes Beispiel für ein wohlhabendes Haus ist die Villa Lucrezia der Deodatos, der am<br />

Ortsaugang in Richtung Enna liegt. In ihr <strong>befindet</strong> <strong>sich</strong> heute ein ethno-anthropologisches<br />

Museum.<br />

Mit der Aufstauung des Morello in <strong>den</strong> siebziger Jahren und dem dabei entstehen<strong>den</strong> Ferrara-See<br />

veränderte <strong>sich</strong> die Landschaft von Grund auf.<br />

Heute gehört dieser Teil zu einem Naturschutzgebiet, von beträchtlicher Bedeutung für die<br />

Vogelwelt. Wenige Kilometer vom Zentrum entfernt liegt der Bahnhof. In Eisenbahnwagons ist<br />

ein ganz besonderes Museum eingerichtet, das <strong>sich</strong> dem Bergbau und der Landwirtschaft der<br />

Gegend verschrieben hat.<br />

Im Bereich von S. Anna le Stanzie liegt außerhalb der Herzogspalast, der beim<br />

ersten Versuch der Dorfgründung gebaut wor<strong>den</strong> war.<br />

Die Gegend ist wegen dreier großer künstlicher Rundbauhöhlen, die freilich<br />

nie wissenschaftlich untersucht wur<strong>den</strong>, von Interesse, aber auch wegen<br />

Villa rosa<br />

seiner Architektur, die eher zu einer Stadt als zum Land passt. Villarosa<br />

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