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Iweite Schutzgebiet befindet sich zwischen den Provinzen ... - home

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Barrafranca liegt in der Südwestecke der Provinz und ist heute ein<br />

landwirtschaftliches Zentrum. Seine Geschichte beginnt mit einer<br />

frühgeschichtlichen Siedlung. Zur Römerzeit<br />

entstand hier eine Poststation als Knotenpunkt.<br />

Barrafranca<br />

Feudo<br />

franco<br />

Im Mittelalter gab es eine Burg mit einer<br />

benachbarten Ansiedlung mit dem Namen<br />

Convicino. Die Barresi gründeten <strong>den</strong> Ort später<br />

neu und er nahm mit der Zeit an Umfang und<br />

Bedeutung zu.In seiner jüngeren Geschichte wurde<br />

er des Öfteren zum Ziel von räuberischen<br />

Überfällen. Berühmt sind die Erzählungen vom<br />

Barrafranca<br />

Banditen Testalonga. Auch in der Nachkriegszeit setzte <strong>sich</strong> diese<br />

„Mafia“ im ländlichen Bereich fort und diente als Stoff für <strong>den</strong><br />

autobiographischen Roman „Piccola Pretura“ (übersetzt: Kleines<br />

Amtsgericht) des jungen Richters Guido Lo Schiavo. Der Roman wurde<br />

später (1949) von Germi verfilmt, ein Meilenstein im<br />

neorealistischen Film Italiens.<br />

Trotz einer ganzen Anzahl an Zerstörungen, die zum Verlust wichtiger Sehenswürdigkeiten geführt<br />

haben, bietet Barrafranca auch heute noch be<strong>sich</strong>tigungswerte Ecken und Winkel. Dazu zählen die<br />

alte Dom und die Burgruine. Eine Be<strong>sich</strong>tigung sollte an der Piazza Fratelli Messina beginnen, dem<br />

alten Marktplatz, an dem der Gouverneurspalast und das Benediktinerkloster mit <strong>den</strong> „putiedde“<br />

(kleinen Lä<strong>den</strong>) liegen. Das sind eine Reihe von im Erdgeschoss liegen<strong>den</strong> Kauflä<strong>den</strong>, versehen mit<br />

einer bogenförmigen Öffnung, einer Art Tür-Fenster zum Verkaufsraum und handwerklicher<br />

Produktionsstätte. Das Kloster von S. Benedetto und die angrenzende Kirche können nur von außen<br />

be<strong>sich</strong>tigt wer<strong>den</strong>. Von der Piazza Messina aus erreicht man die große öffentliche Brunnenanlage<br />

„Canale“ mit Skulpturresten. Sie wurde schon zur Zeit der arabischen Herrschaft benutzt.<br />

Im Zentrum mit einem fast mathematisch strukturierten Straßenverlauf liegen kleine Paläste des<br />

Landadels. An der Hauptstraße stehen die größten. Sie gehören <strong>den</strong> Familien der Mattina und<br />

Satariano. Die wichtigsten Kirchen sind:<br />

Die Kirche Madre di Maria SS delle Grazie, dem S. Allessandro geweiht, zeigt <strong>sich</strong> mit einer<br />

mehrfarbigen Majolika-Turmspitze.Sie wurde 1728 auf einer vorherigen Kirche errichtet, die dem S.<br />

Sebastian geweiht war.Die Stuckarbeiten im Inneren stammen von <strong>den</strong> Brüdern Signorelli.<br />

Interessant sind ein kleines Kruzifix und ein Weihwasserbecken mit dem Wappen der Barresi, <strong>den</strong><br />

Gründern der Stadt. Beachtenswert unter <strong>den</strong> Bildern sind die Madonna della Purificatione von<br />

Filippo Paladino, die Madonna della Mercede (1633) und die Consolata (1777).<br />

Weiter unten liegt die Kirche S. Maria della Stella, wahrscheinlich eine der ältesten. Sie wurde aber<br />

nach dem Erdbeben 1693 umgebaut und renoviert. Sie besitzt einen Glockenturm mit gekachelter<br />

Spitze. Unter <strong>den</strong> Gemäl<strong>den</strong> im Inneren fin<strong>den</strong> <strong>sich</strong> ein Bild des S. Isidoro Agricola von Pietro<br />

d'Asaro und eines von Francesco Vaccaro, das S. Alessandro zeigt.<br />

Die Kirche SS Maria dell'Itria weist eine Fassade aus Terracotta-Ziegeln auf mit Einsprengseln und<br />

Lisenen aus Stein. Sicher schon vor 1599 gebaut, bewahrt sie ein Gemälde von Mattia Preti (1613<br />

99), das die Verkündigung darstellt.<br />

S. Francesco mit dem angrenzen<strong>den</strong> Kloster wurde nach dem Erbeben 1693 auf Geheiß des Marquis<br />

Carlo Maria Carafa erbaut. Die Fassade wurde aber im 20. Jh. von der heutigen ersetzt.<br />

Im Innern beherbergt die Kirche die Statuen der Immacolata und des S. Pasquale Baylon für die<br />

Prozessionen. In der Umgebung warten noch mehrere archäologische Stätten auf nähere<br />

Untersuchungen, um Licht in die lange Geschichte dieses Landstrichs zu bringen.<br />

Eine bezaubernde Ecke, die <strong>sich</strong> für einen entspannten Spaziergang lohnt, ist der künstliche See,<br />

der durch einen Damm im Fluss Olivo geschaffen wurde und schon zum Gebiet von Piazza Armerina<br />

gehört.<br />

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