Iweite Schutzgebiet befindet sich zwischen den Provinzen ... - home
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Das heutige Zentrum von Nissoria wurde erst 1746<br />
gegründet, und zwar auf Geheiß von Francesco Rodrigo<br />
Moncada Ventimiglia Aragona. Das Dorf breitet <strong>sich</strong> auf<br />
einer Hochebene aus. Sein Grundriss hat ein<br />
rechtwinkliges Schema. Er verwendet die Kreuzung der<br />
Verbindungsstraße Catania-Palermo, der heutige<br />
Schnellstraße SS 121, mit einer weiteren wichtigen<br />
Handelsstraße, die <strong>zwischen</strong> dem Dorf San Giorgio und<br />
der Bergkette des Salso Cimarosa verläuft. Dies<br />
ermöglichte eine einfache Verbindung <strong>zwischen</strong> Nord<br />
und Süd. Diese Lage war von erheblicher Bedeutung für<br />
<strong>den</strong> Viehtrieb und <strong>den</strong> Transport des Weizens in die<br />
Getreidespeicher an der Tyrrhenischen Küste.<br />
Die Feudalherren der Nachbarstädte Leonforte und<br />
Assoro, aber auch Agira leisteten heftigen Widerstand<br />
gegen diese Gründung. Schließlich gelang Moncada<br />
aber sein Vorhaben, indem er <strong>sich</strong> auf die<br />
geschichtliche Vergangenheit berief.<br />
In der Tat präsentiert Nissoria nur die moderne Phase<br />
einer sehr alten Siedlung, was zahlreiche Funde aus der<br />
Frühgeschichte in <strong>den</strong> Ortsteilen Picinosi, Torre und<br />
Cozzo Edera belegen, aber auch die Statio Nysura aus<br />
der Römerzeit. Einige sehr schöne archäologische<br />
Schätze verweisen auf einen<br />
wichtigen Verkehrsknotenpunkt in<br />
Sunoria<br />
byzantinischer Zeit. Erwähnung<br />
findet hierbei die alte Ortschaft<br />
Qalat Musariah, in der Nähe von<br />
Qasr el Hedid (heute Gagliano<br />
Castelferrato). Der ursprüngliche<br />
arabische Ortsname Musariah<br />
könnte eine Alliteration zu Nusuria,<br />
Nissoria<br />
Nysuria sein, oder stammt vielleicht vom Ortsteil Musa,<br />
der zur Gemeinde Nissoria gehört und im Nor<strong>den</strong> in der<br />
Nähe von Gagliano Castelferrato liegt.<br />
Der neue Ort entwickelte <strong>sich</strong> <strong>sich</strong>erlich sehr rasch; der<br />
sofortige Bau einer Kapelle, dem Schutzpatron S.<br />
Gregorio Armeno geweiht, und die Ansiedelung einer<br />
ganzen Anzahl von Familien aus anderen Orten<br />
sprechen dafür. Allein aus Centuripe kamen 128 Familien. Die Kapelle wurde dann zu einer Kirche<br />
umgebaut und S. Giuseppe geweiht, der zum Schutzpatron des neuen Zentrums wurde. Heute<br />
besteht die Kirche aus drei gera<strong>den</strong> und geräumigen Schiffen, aufgewertet durch Werke des Malers<br />
Elio Romano (1906 96) aus Assoro. Dieser fühlte <strong>sich</strong> mit der Gegend so verbun<strong>den</strong>, dass er sein<br />
Atelier in der Ebene von Morra einrichtete. Die breite Fassade schaut auf <strong>den</strong> Corso und besitzt<br />
zahlreiche Steinmetzarbeiten von beachtlichem Wert.<br />
Ein weiteres Werk von Elio Romano ist das Fresko im ehemaligen Sitzungssaal der Gemeinde. Es<br />
kann auf Anfrage im Rathaus be<strong>sich</strong>tigt wer<strong>den</strong>. Interessant ist auch das ethnoanthropologische<br />
Museum. Es bietet eine reiche Sammlung an Werkzeugen aus der Landwirtschaft, alle aus der<br />
Umgebung von Nissoria.<br />
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Nissoria