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Biomarkt NRW - Dieter Heimig Redaktion und Public Relations

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<strong>NRW</strong> seit 2001 nahezu verdoppelt wurde, ohne dass<br />

die Märkte entsprechend wuchsen.<br />

Klagen oder Appelle an eine bessere Welt helfen nicht im<br />

<strong>Biomarkt</strong> – darin waren sich alle Teilnehmer einig. Die<br />

Branche müsse sich dem Wandel stellen, eigene Einstellungen<br />

überdenken <strong>und</strong> Allianzen bilden, wurden die Ziele<br />

formuliert.<br />

Erste Wege dort hin stellte Landwirtschaftsministerin<br />

Bärbel Höhn auf der Biofach 2004 vor. Eine umfassende<br />

Professionalisierung der Branche zeichnete sich als<br />

wichtiger Lösungsansatz heraus. Ebenfalls entscheidend<br />

für eine erfolgreiche Biovermarktung sind nach Ansicht<br />

der Teilnehmer die zunehmende Differenzierung bei den<br />

Produkten, Absatzwegen <strong>und</strong> Marktstrategien.<br />

Auf der Zukunftskonferenz wurden in insgesamt neun<br />

Arbeitsgruppen erste konkrete Ansätze entwickelt, um den<br />

<strong>Biomarkt</strong> auszuweiten <strong>und</strong> zu stabilisieren.<br />

Im Fleischbereich ermittelten die Teilnehmer ein Informationsdefizit<br />

auf der Verbraucherseite. Viele K<strong>und</strong>en würden<br />

gerne mehr Biofleisch kaufen, wissen aber nicht, wo sie<br />

Produkte aus artgerechter Tierhaltung bekommen können.<br />

Die Experten regten hier unter anderem die Erstellung<br />

eines speziellen Einkaufsführers an. Als weiteres Problem<br />

beim Fleischabsatz wurde die komplette Vermarktung des<br />

Schlachtkörpers diskutiert. Eine verstärkte Kooperation unter<br />

den Verarbeitern soll die vollständige Öko-Vermarktung<br />

des gesamten Schlachtkörpers ermöglichen <strong>und</strong> dadurch<br />

den Erzeugerpreis für Öko-Fleisch stabilisieren.<br />

Der Ökomilchmarkt steht stark unter Druck. Die Zahl der<br />

Erzeuger hat deutlich zugenommen, während der Abnehmermarkt<br />

spürbar langsamer wächst. Durch dieses Überangebot<br />

sind die Erzeugerpreise gesunken. Die Mitglieder<br />

der Arbeitsgruppe organisieren nun intensive Gespräche<br />

zwischen Landwirten, Molkereien <strong>und</strong> Handel, um neue<br />

Vermarktungsmöglichkeiten zu finden. Parallel soll der<br />

Absatz über spezielle Aktionen im Naturkosteinzelhandel<br />

angekurbelt werden.<br />

Ein wichtiger Baustein in der erfolgreichen Biovermarktung<br />

ist die Kommunikation mit den Endverbrauchern. Untersuchungen<br />

zeigen immer wieder, dass die K<strong>und</strong>en oft keine<br />

genauen Kenntnisse über die Produktion von Lebensmitteln<br />

<strong>und</strong> die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung haben.<br />

Hier können die Bioläden von ihrem direkten Kontakt zum<br />

K<strong>und</strong>en profitieren, mit dem sie sich deutlich vom eher ano-<br />

■ Öko-Fläche wurde verdoppelt<br />

ha<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

0<br />

24.506<br />

Jahr<br />

2001<br />

38.656<br />

Jahr<br />

2002<br />

Einleitung<br />

45.039<br />

Jahr<br />

2003<br />

47.579<br />

Jahr<br />

2004<br />

Der Zuwachs an ökologisch bewirtschafteter Fläche hatte in<br />

Nordrhein-Westfalen in den 90er Jahren recht stetig ein Ausmaß<br />

von ca. 10 % jährlich. Mit der politischen „Agrarwende“<br />

zu Anfang 2001 ändert sich diese Situation schlagartig.<br />

Allein im Jahre 2001 wächst die Fläche um 58 %. Mit diesem<br />

Zuwachs steht Nordrhein-Westfalen im B<strong>und</strong>esvergleich der<br />

Flächenstaaten an der Spitze. Bis Anfang 2004 hat sich dann<br />

der jährliche Zuwachs allerdings wieder auf ein Vor-Agrarwende-Niveau<br />

eingependelt.<br />

■ 4 von 5 ha Umstellungsflächen sind Dauergrünland<br />

ha<br />

35.000<br />

Ackerland<br />

30.000<br />

29.631<br />

Dauergrün-<br />

25.000<br />

land<br />

12.200 11.800<br />

Jahr<br />

2001<br />

16.359<br />

Jahr<br />

2004<br />

Hatte der ökologische Landbau bei verhaltener Entwicklung bis<br />

ins Jahr 2000 eine eher ausgeglichene Aufteilung in Ackerland<br />

<strong>und</strong> Dauergrünland, so veränderte sich diese Situation binnen<br />

kurzer Zeit gr<strong>und</strong>legend (Gartenbau <strong>und</strong> sonstige Flächen<br />

machen 3,4 % der Gesamtfläche aus). Die Ackerfläche wuchs<br />

binnen drei Jahren um ca. 35 %, das Dauergrünland hingegen<br />

um ca. 150 %. Heute stellt das Ackerland noch gut ein Drittel<br />

der gesamten ökologisch bewirtschafteten Fläche, das Dauergrünland<br />

aber etwa zwei Drittel. Im konventionellen Bereich ist<br />

das Verhältnis genau umgekehrt.<br />

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