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Biomarkt NRW - Dieter Heimig Redaktion und Public Relations

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Handel<br />

e Marktsituation im Vertriebskanal:<br />

Erzeugergemeinschaften<br />

Kooperation in Erzeugerzusammenschlüssen ist wichtige<br />

Voraussetzung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit im<br />

immer anspruchsvolleren Markt<br />

Die Marktkräfte bündeln<br />

Um ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern,<br />

müssen die deutsche Erzeuger verstärkt kooperieren. Nur<br />

wenn sie die erzeugten Mengen zu homogenen Partien<br />

bündeln, sind sie für Handel <strong>und</strong> Verarbeiter als Lieferanten<br />

interessant. Seit 1991 wurden in Nordrhein-Westfalen daher<br />

insgesamt zwölf Erzeugerzusammenschlüsse gefördert.<br />

Davon existieren heute noch sieben. Da das Angebot an<br />

Bio-Produkten in den letzten Jahren stärker zugenommen<br />

hat als die entsprechende Nachfrage, ist die Marktsituation<br />

für Biolandwirte trotz Kooperationen in vielen Bereichen<br />

schwierig. Insbesondere im Frischesegment ist der Konkurrenzdruck<br />

durch Importware extrem hoch. „Aufgr<strong>und</strong><br />

der höheren Erzeugerpreise im Einkauf orientiert sich<br />

der Handel immer stärker im Ausland“, bestätigt Albert<br />

Fuhs, Geschäftsführer des Erzeugerzusammenschlusses<br />

Rheinlandhöfe. Selbst im Sommer, wo die Verfügbarkeit im<br />

Inland gesichert sein sollte, ziehe der Handel Importware<br />

vor. Durch die Eigenmarken des Handels <strong>und</strong> die Auszeichnung<br />

der Ware mit dem Biosiegel, erkenne der Verbraucher<br />

oftmals gar nicht, woher die Ware stamme.<br />

Der Mangel an einheitlichen Partien im Inland ist für die<br />

ZMP ebenfalls eine Ursache für die vermehrten Lieferungen<br />

aus dem Ausland. „Niederländische Unternehmen bieten<br />

große einheitliche Partien, professionell aufbereitet zu<br />

günstigen Preisen“, konstatiert ZMP-Öko-Experte Markus<br />

Rippin. Die deutsche Angebotsstruktur sei dagegen stark<br />

72<br />

zersplittert <strong>und</strong> meist nur wenige Wochen ausreichend<br />

lieferfähig. Bisher sei es für Großabnehmer in Verarbeitung<br />

<strong>und</strong> Handel daher wesentlich einfacher, große homogene<br />

Partien aus dem Ausland zu beziehen.<br />

Mit einer weiteren Professionalisierung des Anbaus <strong>und</strong><br />

einer Verbesserung der Lieferqualitäten stellen sich die<br />

Erzeugerzusammenschlüsse auf die verstärkte Konkurrenz<br />

ein. Durch eine weitere Senkung der Produktionskosten will<br />

auch Fuhs die Wettbewerbsfähigkeit der Rheinlandhöfe<br />

weiter verbessern. Parallel dazu wurde der Vertragsgemüseanbau<br />

für Tiefkühlkosthersteller ausgebaut <strong>und</strong> eine<br />

Selektion bei Erzeugern, Anbausortiment <strong>und</strong> Angebot<br />

durchgeführt. „Wir brauchen Einsteiger <strong>und</strong> keine Aussteiger“,<br />

beschreibt Fuhs die Suche nach weiteren professionellen<br />

Erzeugern, die dem drängenden Auslandsangebot<br />

mit Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Leistung begegnen können. Trotz<br />

der schwierigen Marktsituation sieht er im Export sowie<br />

bei Großkantinen durchaus noch Wachstumsreserven für<br />

Erzeugerzusammenschlüsse. „Das Vermarktungspotenzial<br />

für deutsche Ware ist durchaus vorhanden, wenn das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis stimmiger wird“, bleibt Fuhs zuversichtlich.<br />

„Sollte diese Entwicklung allerdings verschlafen<br />

werden, bestehen die traurigen Wachstumsraten nur noch<br />

dort, wo Erzeugerzusammenschlüsse als Packhäuser oder<br />

Importeure ihre Dienste anbieten.“

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