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Biomarkt NRW - Dieter Heimig Redaktion und Public Relations

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gergemeinschaft pro Jahr. Das Gros wird unter diversen<br />

Handelsmarken abgesetzt, ein Teil der Produkte aber auch<br />

über die Tochtergesellschaft „Öko-Farm Vertriebsgesellschaft<br />

mbH“.<br />

Je nach Produktkategorie unterscheiden sich die Vertriebsstrategien.<br />

So verläuft der Weg der Rohware bei Kartoffeln<br />

über die Marktgenossenschaft an verschiedene Abnehmer<br />

des LEH. Seit zwei Jahren ist Aldi ein wichtiger Abnehmer,<br />

der über die Packbetriebe direkt beliefert wird. „Für<br />

Bio-Kartoffeln ist Aldi ein guter, möglicher Weg. Unsere<br />

anbaustarken Betriebe stehen zu diesem Absatzkanal“,<br />

konstatiert Westhues. Schließlich vermarkte der Discounter<br />

in 14 Tagen die Jahresmenge eines regionalen Naturkostgroßhändlers.<br />

Zudem sei es durch die größeren Mengen<br />

bei Aldi gelungen, die Kostenstrukturen <strong>und</strong> damit die<br />

Absatzperspektiven für die Bauern zu verbessern. „Wir sind<br />

eine Genossenschaft <strong>und</strong> leben davon, Absatzpotenzial für<br />

unsere Bauern zu schaffen“, so Westhues. Neben dem Mengenargument<br />

spreche für Aldi auch das Qualitätskonzept.<br />

So habe sich der Discounter entschieden, ausschließlich<br />

Verbandsware zu verkaufen.<br />

„Letztendlich will der Verbraucher auch im Biobereich so<br />

günstig wie möglich einkaufen“, konstatiert Westhues. Mit<br />

dem Absatz über die Discountschiene trage man diesem<br />

Verbraucherwunsch Rechnung.<br />

Synergieeffekte besser nutzen<br />

Wer im Massenmarkt erfolgreich mitspielen will, muss seine<br />

Strukturen entsprechend darauf ausrichten. Dies haben die<br />

Naturland-Bauern frühzeitig erkannt <strong>und</strong> sind eine Kooperation<br />

mit zwei LEH-erfahrenen Partnern eingegangen. Mit<br />

dem Kartoffelgroßhändler <strong>und</strong> Packbetrieb Agrata wurde<br />

zu diesem Zweck das gemeinsame Tochterunternehmen<br />

Öko-Farm gegründet, über das die Rewe <strong>und</strong> der Fachhandel<br />

vorrangig bedient werden. In einer weiteren Kooperation<br />

mit dem Duisburger Großhändler Lehmann Natur werden<br />

Handel<br />

die K<strong>und</strong>en Metro <strong>und</strong> Tengelmann beliefert. „Die Zukunft<br />

in der Biovermarktung liegt in einer stärkeren Vernetzung<br />

auf der Vermarktungsseite“, sagt Westhues, der bei Lehmann<br />

Natur für den gemeinsamen Vertrieb der Kartoffeln<br />

verantwortlich zeichnet. Die Zusammenarbeit lohnt sich<br />

für die Partner: Den Aldi-Auftrag für die Kartoffelsaison<br />

2004/2005 haben sie schon in der Tasche.<br />

In der Möhren- <strong>und</strong> Zwiebelvermarktung konzentriert sich<br />

die Marktgenossenschaft hingegen auf den Fachhandel<br />

<strong>und</strong> den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel. Der<br />

Discountbereich wird aufgr<strong>und</strong> natürlicher Standort- <strong>und</strong><br />

Produktionskostenvorteile von holländischen Produzenten<br />

bedient. „Die erschwerten Produktionsbedingungen für<br />

deutsche Möhren sind im anonymen Massenmarkt schwierig<br />

zu vermitteln“, erläutert Alfred Haase, Verkaufsleiter<br />

Gemüse bei der Marktgenossenschaft. Abnehmer wie<br />

tegut sowie Rewe legen jedoch großen Wert auf regionale<br />

Ware <strong>und</strong> eine rückverfolgbare Produktion. Über einen<br />

etwas höheren Basispreis können die deutschen Gemüseanbauer<br />

dort ihren höheren Arbeitsaufwand meist wieder<br />

einspielen. Mit der derzeitigen Umsatzentwicklung bei<br />

Biomöhren ist Haase zufrieden. Ab Juli vermarktet Haase<br />

r<strong>und</strong> 3.000 t von den Mitgliedsbetrieben, in der Vorsaison<br />

kamen 1.500 t Importware aus Spanien <strong>und</strong> Italien hinzu.<br />

R<strong>und</strong> 70 Prozent des Gemüses geht in den LEH, der Rest<br />

wird über den Fachhandel vertrieben.<br />

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Gemüseproduktion liegt für Haase in einer kontinuierlichen<br />

Produktqualität. Dort sieht er durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten:<br />

„Wir brauchen mehr Landwirte, die professionell<br />

Gemüse anbauen.“ Für solche Gemüsespezialisten hat<br />

er bereits weitere Wachstumsfelder ins Visier genommen.<br />

So rechnet er für ökologischen Brokkoli, Blumenkohl <strong>und</strong><br />

Spargel aus deutschen Landen im Lebensmitteleinzelhandel<br />

zukünftig mit guten Chancen.<br />

Keine Berührungsängste<br />

mit dem<br />

konventionellen<br />

Handel,<br />

kontinuierliche<br />

Produktqualität,<br />

Kooperation mit<br />

LEH-erfahrenen<br />

Partnern sind einige<br />

Erfolgsfaktoren der<br />

Erzeugergemeinschaft<br />

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