Biomarkt NRW - Dieter Heimig Redaktion und Public Relations
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Handel<br />
Biofachhandel. Gut geführte konventionelle Lebensmittelgeschäfte<br />
dienten dem Münsteraner dabei als Vorbild. Von<br />
diesen unterscheiden sich seine Superbiomärkte eigentlich<br />
nur im Sortiment, das r<strong>und</strong> 7.000 biologische Artikel umfasst.<br />
Edle dunkelgraue Stahlregale mit Seitenwänden aus<br />
Ahornnaturholz kombiniert mit hellgrauen Bodenfliesen<br />
sind das optische Ergebnis der Zusammenarbeit mit professionellen<br />
Ladenbauern. „Menschen, die sich ernsthaft<br />
für Bio-Produkte interessieren, wollen beim Einkaufen eine<br />
positive Erfahrung erleben“, weiß Radau aus zahlreichen<br />
K<strong>und</strong>enreaktionen. „Schließlich kann man auch kein Fünf-<br />
Gänge-Menü in einer Imbissbude anbieten“, begründet<br />
der Biohändler die nicht unerheblichen Ausgaben für die<br />
Ladengestaltung.<br />
Die Investitionen in Servicequalität <strong>und</strong> Laden-Outfit<br />
zahlen sich aus. Im Jahr 2003 konnte er seinen Umsatz um<br />
20 Prozent auf acht Millionen Euro steigern. Mit einem<br />
Umsatzanteil von knapp 18 Prozent rangiert das breite<br />
Angebot an Obst <strong>und</strong> Gemüse unangefochten auf Platz<br />
eins der Warengruppen.<br />
Gute Produkte gezielter vermarkten<br />
Über die Herkunft der Produkte informiert das Preisschild,<br />
wobei für Radau die erste Priorität auf dem Bezug von<br />
heimischer Ware liegt. „Mit unseren Produktqualitäten<br />
beispielsweise bei Äpfeln kann keiner im konventionellen<br />
Bereich mithalten“, argumentiert der Bioexperte. „Das ist<br />
ein Pf<strong>und</strong>, mit dem wir noch viel zu wenig wuchern.“ Bei der<br />
derzeit anstehenden Expansionsphase müsse der Naturkostfachhandel<br />
verstärkt aufpassen, dass er die Produktqualität<br />
nicht auf Kosten des Geschmacks reduziere.<br />
Auch bei Molkereiprodukten, Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren<br />
sowie Eiern bevorzugt Radau regionale Anbieter. Der<br />
Schwerpunkt liege auf regionalem Bezug, allerdings sei dies<br />
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kein Evangelium. „Wenn die Artikel zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt nicht aus deutscher Herkunft angeboten werden,<br />
dann kaufen wir eben wo anders ein“, erklärt Radau.<br />
Doch die Produktqualität alleine reicht erfahrungsgemäß<br />
nicht aus, um erfolgreich am Markt zu agieren. „Wir brauchen<br />
keine ständigen Innovationen. Die guten Produkte<br />
müssen stärker bekannt gemacht werden“, appelliert Radau<br />
an die Herstellerseite.<br />
Das kontinuierliche Vorstellen interessanter Produkte hat<br />
für ihn einen sehr hohen Stellenwert. So organisiert der<br />
Biohändler vielfältige Veranstaltungen wie beispielsweise<br />
ein ökologisches Weinfest mit 15 europäischen Winzern<br />
<strong>und</strong> Live-Musik. „Bei uns ist fast jedes Wochenende im<br />
Markt etwas los“, beschreibt Radau seine Bemühungen um<br />
K<strong>und</strong>enbindung. Die Promotionaktionen sind ein lohnendes<br />
Geschäft für den Biosupermarkt. Daher ließ sich Radau für<br />
Verkostungen im Markt sogar einen speziellen Counter mit<br />
Kühlschrank bauen. „Verbraucher, die Bio-Produkte kaufen,<br />
haben alle einen gewissen Informationsbedarf <strong>und</strong> suchen<br />
nach Beratungsmöglichkeiten“, weiß Radau.<br />
Jüngstes Projekt zur K<strong>und</strong>eninformation ist die eigene<br />
K<strong>und</strong>enzeitschrift „Biotipp“. In der achtseitigen Broschüre<br />
mit einer Auflage von 4.500 Exemplaren stellt der<br />
Superbiomarkt eigene Aktivitäten vor, informiert über<br />
Promotionaktionen <strong>und</strong> neue Produkte. „Der Biotipp ist<br />
individuell auf uns zugeschnitten <strong>und</strong> sorgt für zusätzliche<br />
K<strong>und</strong>enbindung“, erläutert Radau die Vorteile der<br />
K<strong>und</strong>enzeitschrift.<br />
Mit verstärkten Marketingbemühungen will Michael Radau<br />
die Konzeption der Superbiomärkte zukünftig noch<br />
deutlicher kommunizieren <strong>und</strong> gleichzeitig den Umsatz pro<br />
K<strong>und</strong>en steigern: „Wenn wir jeden K<strong>und</strong>en dazu bringen,<br />
monatlich fünf Euro mehr für Bio-Produkte auszugeben,<br />
bringt uns dies einen satten Schritt voran.“