Biomarkt NRW - Dieter Heimig Redaktion und Public Relations
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e Marktsituation in dem Segment:<br />
Getreide<br />
Getreidepreise sind weiter unter Druck<br />
In Deutschland werden im Jahresschnitt r<strong>und</strong> 500.000<br />
Tonnen Öko-Getreide geerntet. Davon fließen 300.000<br />
Tonnen in die Lebensmittelproduktion, das entspricht<br />
einem Anteil von vier Prozent am gesamten Getreide, das<br />
für Lebensmittel verwendet wird. Weizen <strong>und</strong> Roggen<br />
machen den größten Teil der produzierten Mengen aus. Der<br />
Anteil der Anbaufläche für Öko-Getreide an der gesamten<br />
Getreidefläche in Deutschland liegt mit r<strong>und</strong> 150.000<br />
Hektar im Jahr 2002 bei etwa zwei Prozent. Dinkel als<br />
traditionelle Öko-Spezialfrucht nimmt eine Sonderstellung<br />
ein. Im Jahresschnitt werden etwa 30.000 Tonnen erzeugt.<br />
Damit wird die Hälfte der gesamten Dinkelproduktion in<br />
Ökoqualität erzeugt.<br />
Obwohl in Europa insgesamt weniger Getreide produziert<br />
wurde, setzt sich der rückläufige Preistrend auf dem Markt<br />
für Öko-Getreide nach ZMP-Erhebungen weiter fort. Die<br />
Einkommenssituation der deutschen Erzeuger ist dadurch<br />
stark geschwächt. Insbesondere „Neu-Umsteller“ können<br />
Vermarktungsprobleme haben, da aufgr<strong>und</strong> des reichlichen<br />
Auslandsangebotes Umstellungsware nur sehr schwer zu<br />
vermarkten ist. Lediglich vollständig anerkannte A-Ware<br />
einiger Anbauverbände verzeichnet eine zufriedenstellende<br />
Nachfrage <strong>und</strong> Preisakzeptanz aufgr<strong>und</strong> des gestiegenen<br />
Sicherheitsbedürfnisses der abnehmenden Hand.<br />
Die Versorgung mit Öko-Getreide wird auch in den nächsten<br />
Jahren voraussichtlich ausreichend sein. Mit den zu erwartenden<br />
höheren Erträgen in den nächsten Jahren rechnet die<br />
ZMP zukünftig mit einer Zunahme des Preisdrucks insbesondere<br />
für verbandsunabhängig erzeugtes Getreide.<br />
Nach Untersuchungen von Alvermann ist die Situation in<br />
<strong>NRW</strong> entspannt, da zwei Drittel der erzeugten Menge an<br />
Getreide <strong>und</strong> Körnerleguminosen als Tierfutter eingesetzt<br />
wird. In Gemischtbetrieben oder Veredlungsbetrieben<br />
wirken sich die sinkenden Futter-Getreidepreise sogar<br />
Kosten senkend aus.<br />
Erzeugung<br />
Für spezialisierte Getreideanbauer ist diese Entwicklung<br />
weniger erfreulich. Der Preis für Speisehafer ist nach<br />
ZMP-Meldungen z. B. von 0,32 Euro je Kilogramm in<br />
2001 (Verarbeiter-Einstandspreis, lose, frei Rampe) auf<br />
0,22 Euro je Kilogramm in 2004 gesunken. Dies entspricht<br />
einer Preissenkung von 30 Prozent in vier Jahren. Die<br />
Preise für Speiseroggen sind im gleichen Zeitraum um 15<br />
Prozent <strong>und</strong> für Speiseweizen um 13 Prozent gesunken.<br />
Ursache hierfür ist nach Ansicht der Experten der Wegfall<br />
überregionaler Märkte wie Frankreich oder Skandinavien.<br />
Die Erzeuger dort gewährleisten inzwischen zunehmend<br />
die Eigenversorgung des Marktes.<br />
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