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Workshop "Meßtechnik für stationäre und transiente ...

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5.1 Staubverteilung in einem pneumatisch befüllten Silo<br />

Turbulenz <strong>und</strong> Teilchenkonzentration in Staubwolken sind entscheidende sicherheits-<br />

technische Parameter <strong>für</strong> die Vorhersage der Heftigkeit von Staubexplosionen in der<br />

industriellen Praxis. Beispiele sind Betriebe der Lebensmittelverarbeitung, Räucherei-<br />

anlagen, Wirbelschichttrockner etc.<br />

Zur Klassifizierung des Gefährdungspotentials wurden an einem pneumatisch mit<br />

Maisstärke befüllten 12 m3 großen Silo (Bild 5) mit laseroptischen Meßverfahren die<br />

Teilchengeschvvindigkeit, die Turbulenz <strong>und</strong> die Staubkonzentration bestimmt [4].<br />

Gleichzeitig wurden Rechnungen der zweiphasigen Strömung durchgeführt <strong>und</strong><br />

mit den Meßwerten verglichen. Mit Ausnahme der Silomitte - dort sind insbesonde-<br />

re im Eintrittsbereich die Teilchenkonzentrationen so hoch, daß die Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> die Lagrangesche Betrachtung lokal verletzt werden - zeigen die Ergebnisse <strong>für</strong><br />

Axialgeschwindigkeit, turbulente kinetische Schwankungsenergie <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Teilchen-<br />

konzentration gute Übereinstimmung mit den Messungen.<br />

Das Spektrum der unterschiedlichen Teilchengrößen (9 bis 62 pm) wurde in neun<br />

Klassen unterteilt. Die größten <strong>und</strong> die kleinsten Teilchen fallen nach einigen weni-<br />

gen Umläufen auf den Boden des Silos bzw. verlassen ihn durch die obenliegenden<br />

Öffnungen. Teilchen mit mittlerem Durchmesser neigen zu langen Verweilzeiten, die<br />

mehrere Minuten betragen können. Der numerische Aufwand <strong>und</strong> die Rechenzeiten<br />

<strong>für</strong> entsprechende Simulationen steigen damit sehr stark an <strong>und</strong> motivieren den Ein-<br />

satz paralleler Lagrangescher Verfahren.<br />

5.2 Paralleles Lagrangesches Rechenverfahren<br />

Zur Verminderung der hohen Rechenzeiten, die bei großtechnischen Maßstäben bei<br />

der Verwendung Lagrangescher Rechenverfahren auftreten, werden parallele Algo-<br />

rithmen auf Basis der Gebietszerlegung eingesetzt. Dynamische Verteilungskonzepte<br />

sorgen da<strong>für</strong>, daß die Rechenleistung auch dann gleichmäßig auf die verfügbaren<br />

Prozessoren aufgeteilt wird, wenn die Partikel inhomogen im Strömungsgebiet verteilt<br />

sind.<br />

Das gewählte Parallelkonzept verfolgt ein Hybridschema aus zwei verschiedenen<br />

Ansätzen:<br />

a Jeder Prozessor verfolgt genau die seinem Gebiet zugeordneten Abschnitte der<br />

Teilchenbahnen.<br />

a Jeder Prozessor berechnet die Bahn eines Teilchens im gesamten Lösungsge-<br />

biet<br />

Der erste Ansatz ist einfach, führt aber zwangsläufig auf ungleiche Auslastung der<br />

Prozessoren, sobald es zur Teilchenanhäufung in einzelnen Gebieten kommt.<br />

Der zweite Ansatz verspricht eine sehr gute Lastverteilung, es benötigt aber jeder<br />

Prozessor die Geometrie- <strong>und</strong> Strömungsdaten des gesamten Lösungsgebiets, was<br />

die rnaxiamal mögliche Problemgröße entscheidend einschränkt.<br />

Das Hybridschema vereint den Vorteil hoher Datenlokalität <strong>und</strong> ausgewogener<br />

Lastverteilung beider Ansätze, indem jedem Prozessor primär ein Teilgebiet zur Be-<br />

rechnung zugewiesen wird, er aber im Falle hoher Lastunausgewogenheit Rechenar-<br />

beit in sek<strong>und</strong>ären Gebieten übernimmt, wobei der Kommunikationsuafwand begrenzt<br />

bleibt.

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