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Workshop "Meßtechnik für stationäre und transiente ...

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spezifische Volumen der Luft jedoch an <strong>und</strong> die Blase expandiert. Je nach der sich einstel-<br />

lenden Zustandsänderung der Luft bzw. dem Wärmeübertrag von der Flüssigkeit an die Blase<br />

können sich dabei theoretisch unterschiedliche spezifische Blasenvolumen bzw. Lufttempe-<br />

raturen einstellen. Im Grenzfall eines vollständigen Wärmeaustauschs zwischen einer Blase<br />

<strong>und</strong> der umgebenden, in erster Näherung bei gleicher Temperatur verharrenden Flüssigkeit1<br />

bleibt auch die Temperatur der Luft konstant, d. h. die Zustandsänderung bei der Expansion<br />

der Blase erfolgt ebenfalls isotherm. Wird dagegen keine Wärme von der Flüssigkeit an das<br />

Gas übertragen, expandiert die Blase adiabat. Dadurch ist sowohl die sich einstellende Luft-<br />

temperatur als auch das spezifische Volumen z. T. erheblich kleiner als bei Annahme einer<br />

isothermen Zustandsänderung. Infolgedessen nimmt das Gesamtvolumen einer Blase entspre-<br />

chend weniger zu. Mit Hilfe des aus den Filmaufnahmen ermittelten Volumens einer Blase bzw.<br />

dessen Änderung in Abhängigkeit des zusätzlich gemessenen statischen Wanddrucks entlang<br />

der Strömungsstrecke wurde die Zustandsänderung des Gases in den Luftblasen abgeschätzt.<br />

lnfolge der Expansion der Blasen mit sinkenden Druck erhöht sich das Luftvolumen entlang der<br />

Strömungsstrecke. Gleichzeitig vergrößert sich dabei auch der volumetrische Luftgehalt bzw.<br />

das mittlere spezifische Volumen des Zweiphasengemischs. Aufgr<strong>und</strong> der über die gesamte<br />

Länge konstanten Querschnittsfläche des Spalts resultiert aus dieser Volumenzunahme eine<br />

höhere mittlere Strömungsgeschwindigkeit, d. h. das Zweiphasengemisch muß beschleunigt<br />

werden. Dies äußert sich U. a. in einem entlang der Strömungsstrecke progressiv abfallenden<br />

statischen Druck. Da die Dichten von Wasser <strong>und</strong> Luft sich jedoch um mehrere Größenord-<br />

nungen voneinander unterscheiden, würden sich bei identischem längenbezogenem Beschleu-<br />

nigungsdruckabfall <strong>und</strong> vernachlässigbar kleinem lmpulsaustausch zwischen den Phasen <strong>für</strong><br />

diese auch verschieden große mittlere Geschwindigkeiten einstellen. Als Folge des z. B. bei<br />

einer Btasenströmung auftretenden intensiven Impulsauctauschs zwischen den Blasen <strong>und</strong> der<br />

umgebenden Flüssigkeit sowie der Wandreibung werden diese Unterschiede jedoch zumindest<br />

teilweise ausgeglichen.<br />

Hochgeschwindigkeitskinematographie <strong>und</strong> Bildauswertung<br />

Mit der Hochgeschwindigkeitskinematographie kann der Ort einzelner Blasen im Bereich der<br />

gesamten Spaltlänge mit einer hohen zeitlichen Auflösung von bis zu 50 ps, entsprechend<br />

20 000 Bilder pro Sek<strong>und</strong>e, beobachtet werden. Aufgr<strong>und</strong> dieser hohen Bildfrequenz ist: infolge<br />

der entsprechend kurzen Ladezeiten der Blitzlampe die zur Verfügung stehende Lichtenergie pro<br />

Bild jedoch äußerst gering. Um trotzdem eine ausreichende Beleuchtung zu ermöglichen, sind<br />

die Filmaufnahmen im sog. Durchlichtverfahren durchgeführt worden. Dabei befinden sich die<br />

Kamera, die durchleuchtete Meßstrecke, eine auf das Kameraobjektiv focusierte Sammellinse<br />

<strong>und</strong> die Blitzlampe in einer optischen Ebene. Dieser in der Hochgeschwindigkeitskinemato-<br />

graphie häufig angewendete optische Aufbau gewährleistet eine optimale Bündelung des zur<br />

Verfügung stehenden Lichts.<br />

Die Größe sowie die lokafe Position der Blase zum jeweiligen Zeitpunkt werden mit Hilfe von<br />

Auswertungsalgorithmen aus den Filmaufnahmen ermittelt. Hier<strong>für</strong> werden diese zunächst di-<br />

lDurch die Abkühlung des Gases bei Druckabsenkung kommt es bei setes ideal gleichen Temperaturen<br />

von FiGssigkeit <strong>und</strong> Gas zu einer resultierenden Abkühlung beider Phasen. Die Temperaturänderung des Was-<br />

sers kann <strong>für</strong> die hier betrachteten niedrigen Masseniuftgehafte <strong>und</strong> Druckdifferenzen jedoch aufgr<strong>und</strong> einer<br />

Enthatpiebilans in erster Näherung vernachlässigt werden.

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