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B_rgerprogramm_2013-vorl_ufige_Fassung

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Analog zur Regelung für Studenten, die für ein Studium nach Deutschland kommen, sollen<br />

auch Auszubildende aus Drittstaaten, die eine Lehre in Deutschland absolvieren wollen,<br />

einen Aufenthaltstitel erhalten.<br />

• Integration braucht auch die Offenheit und Integrationsbereitschaft einer Gesellschaft.<br />

Als Liberale werben wir für mehr Offenheit und Toleranz. Wir wollen eine Möglichkeit zur<br />

beschleunigten Einbürgerung nach vier Jahren und die grundsätzliche Zulassung der<br />

doppelten Staatsbürgerschaft. Partizipationsmöglichkeiten erleichtern die Integration:<br />

daher setzen wir uns, bei einem rechtmäßigen Mindestaufenthalt von fünf Jahren, für<br />

die Einführung eines kommunalen Ausländerwahlrechts ein.<br />

• Wir wollen gezielt fachlich geeignetes Personal mit Migrationshintergrund für den öffentlichen<br />

Dienst gewinnen. Denn für die Integration und unsere Gesellschaft ist es<br />

wichtig, dass im öffentlichen Dienst, in Kitas und Schulen Personen mit interkultureller<br />

Kompetenz tätig sind. Diese Vorbilder prägen gerade Kinder und Jugendliche positiv.<br />

• Sprache ist der Schlüssel zur Bildung, zum Erfolg und zu gesellschaftlicher Integration.<br />

Es ist daher ein Gebot der Fürsorgepflicht des Staates, dafür zu sorgen, dass kein Kind<br />

abgehängt wird. Sprachstandtests für alle Kinder im Alter von vier Jahren sind Voraussetzung<br />

dafür, dass alle die gleichen Chancen haben. Bei Bedarf sind eine gezielte<br />

Sprachförderung vor der Schule sowie darüber hinausgehende unterrichtsbegleitende<br />

Sprachprogramme notwendig.<br />

• Wir wollen Eltern verstärkt aufklären und befähigen, ihre Kinder zu unterstützen. Programme<br />

zur kombinierten Sprachförderung von Eltern und Kindern zeigen vorbildliche<br />

Erfolge. Auch sind Angebote für Kinder oftmals der beste Anknüpfungspunkt zur nachholenden<br />

Integrationsförderung für Eltern.<br />

• Erst spät hat sich in unserer Gesellschaft die Einsicht durchgesetzt, dass Deutschland<br />

ein Einwanderungsland ist. Zu spät wurde den neuen Mitbürgern ein echtes Angebot<br />

gemacht und eine offene Integrationspolitik betrieben. Nachholende Integration ist<br />

deshalb eine ebenso wichtige wie herausfordernde Aufgabe für die Gesellschaft und die<br />

Politik. Hier sind wir besonders gefordert, jene Migranten, die teilweise bereits seit<br />

Jahrzehnten im Land sind, beim Integrationsprozess mitzunehmen und nicht verloren zu<br />

geben. Dabei setzen wir vor allem auf bildungs- und arbeitsmarktpolitische Instrumente.<br />

• Wir suchen und fordern den offenen Dialog mit allen Bevölkerungsgruppen und Religionsgemeinschaften.<br />

Alle religiösen Verbände und Institute sind aufgefordert, sich<br />

grundsätzlich der gesamten deutschsprachigen Bevölkerung gegenüber zu öffnen. Wir<br />

setzen uns ein für die vermehrte Einrichtung von Lehrstühlen für islamische Theologie<br />

an deutschen Hochschulen, für die Ausbildung von deutschsprachigen Imamen und<br />

muslimischen Religionslehrern. Wir wollen eine Akademie für Islamstudien schaffen, die<br />

öffentliche Stellen in Deutschland beraten und die Ausbildung von muslimischen Geistlichen<br />

und Religionslehrern in Deutschland fördern soll.<br />

• Muslime sind Teil der deutschen Gesellschaft. Das muss sich auch im Schulunterricht<br />

widerspiegeln. Es muss selbstverständlich werden, dass bekenntnisorientierter islamischer<br />

Religionsunterricht in deutscher Sprache an den Schulen erteilt wird, sofern generell<br />

Religionsunterricht an staatlichen Schulen stattfindet und dieser in das Wertesystem<br />

des Grundgesetzes eingebettet ist.<br />

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