B_rgerprogramm_2013-vorl_ufige_Fassung
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Entwicklung brauchen die Künste Förderung, weil sich gerade das Neue und Originelle<br />
oft jenseits der selbst tragenden Vermarktung findet. Wir begrüßen ausdrücklich, wenn<br />
sich öffentliche, private und freie Kulturorganisationen für einander öffnen und gemeinsame<br />
Netzwerke bilden.<br />
• Das öffentliche und öffentlich geförderte Kulturschaffen ist ein Spiegel der Vielfalt in<br />
unserem Land. Deutschland ist ein Land mit einem reichen und vielfältigen Kulturangebot<br />
und Geistesleben, das einen unverzichtbaren Beitrag zur Lebendigkeit und Stärke<br />
unserer Gesellschaft leistet. Diese Kraft und Vielfalt wollen wir weiter stärken.<br />
• Die kulturelle Vielfalt Deutschlands ist geprägt und wird bereichert durch den interkulturellen<br />
Austausch und Kontakt in unserem Land genauso wie durch den Austausch mit<br />
unseren internationalen Partnern. Liberale Kulturpolitik endet nicht an ethnischen, religiösen<br />
oder nationalen Grenzen, sondern bekennt sich ausdrücklich zur Förderung des<br />
interkulturellen Kontakts in Kunst und Wissenschaft.<br />
• Kulturelle Bildung definiert die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Sie ist Aufgabe<br />
sowohl unserer Bildungs- als auch unserer Kultureinrichtungen. Eine Kulturnation wie<br />
Deutschland soll alle Menschen gezielt mit kulturellen Angeboten vertraut machen.<br />
Hierzu zählt insbesondere auch die Vermittlung von Medienkompetenz.<br />
• Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wichtiger Innovationsmotor, dessen Beitrag wir<br />
stärker gewürdigt wissen wollen. Wir wollen dafür sorgen, dass Selbständige und Unternehmen<br />
der Kultur- und Kreativwirtschaft einen besseren Zugang zu Fremdkapital erhalten<br />
und werden Unternehmen bei der Erschließung ausländischer Märkte unterstützen.<br />
Die Kooperation von Wirtschaft und Politik beim Deutschen Computerspielpreis und die<br />
Filmförderung findet unsere Unterstützung.<br />
• Kultur- und Kreativwirtschaft sind ohne den Schutz geistigen Eigentums nicht denkbar.<br />
Verletzungen des geistigen Eigentums im Internet sollen ebenso konsequent und wirksam<br />
bekämpft werden wie Verletzungen des Urheberrechts in der analogen Welt. Bestehende<br />
Rechtsunsicherheiten in einer digitalisierten Welt sind durch ein modernes<br />
Urheberrecht auszuräumen. Dieses muss den Interessenausgleich zwischen Urhebern<br />
und Rechteinhabern sowie Nutzern und Diensteanbietern fair gestalten. Gleichzeitig<br />
muss es die unzensierte Kommunikation, den freien Informationsfluss und den Zugang<br />
zu Wissen und Innovationen ermöglichen.<br />
• Unsere Demokratie lebt von der Medien- und Meinungsvielfalt in der analogen und digitalen<br />
Welt. In beiden Welten muss ein faires Miteinander von Printmedien und Rundfunk<br />
sichergestellt werden. Dies schließt auch eine gebührensubventionierte Marktverzerrung<br />
aus. Um Rundfunk und Presse gegenüber den Anbietern im Internet nicht zu benachteiligen,<br />
sind Modernisierungen des Medienkonzentrations- und Kartellrechts erforderlich.<br />
Wir fordern eine Überprüfung und Konkretisierung des Grundversorgungsauftrags<br />
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Finanzierung soll sich an diesem Grundversorgungsauftrag<br />
orientieren, nicht mehr und nicht weniger.<br />
• Die neue Wohnungsabgabe für den Rundfunk sowie der Beitragsservice als GEZ-<br />
Nachfolger soll abgeschafft und durch eine personenbezogene Abgabe ersetzt werden.<br />
Diese soll zusammen mit der Einkommensteuer vom Finanzamt eingezogen werden, die<br />
deutlich niedriger als die heutige Rundfunkabgabe ausfällt. Die Befreiungen von der Ge-<br />
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