B_rgerprogramm_2013-vorl_ufige_Fassung
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im Falle der Verwundung sowie die Vereinbarkeit von Dienst und Familie sind dabei wesentliche<br />
Faktoren.<br />
• Die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr muss durch eine entsprechende Finanzierung sicher<br />
gestellt sein. Auslandseinsätze dürfen dabei nicht zu Lasten des laufenden Etats<br />
des Verteidigungsministeriums gehen.<br />
• Die NATO bleibt auch in Zukunft stärkster Anker unserer gemeinsamen Sicherheitspolitik.<br />
Sie selbst, aber auch die anderen bedeutenden internationalen Friedens- und Sicherheitsorganisationen<br />
(UNO, OSZE, Europarat, EU) müssen in ihrer Handlungsfähigkeit<br />
fortlaufend gestärkt werden. Gleichzeitig werden wir uns für die Etablierung allgemein<br />
anerkannter Normen und Regeln im internationalen System und für eine noch intensivere<br />
Kooperation im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik einsetzen.<br />
Durch Schaffung gemeinsamer Strukturen sollen langfristig die Voraussetzungen für europäische<br />
Streitkräfte unter parlamentarischer Kontrolle geschaffen werden. Dazu muss<br />
ein gemeinsames sicherheitspolitisches Verständnis geschaffen und ein Ausgleich rüstungspolitischer<br />
Interessen herbeigeführt werden.<br />
• Angesichts der Komplexität neuer Herausforderungen wollen wir eine ständige Schaltstelle<br />
auf Ebene der Bundesregierung zum Informationsaustausch und zur Koordinierung<br />
der militärischen und zivilen Maßnahmen in allen Bereichen der Außen- und Sicherheitspolitik<br />
sowie zur Vorbeugung und Reaktion auf nationale und internationale Katastrophen<br />
und Krisen einrichten. Das Auswärtige Amt bietet sich als Grundlage für diese<br />
Struktur an. Dabei muss neben der Lageanalyse der „vernetzte Ansatz“ unter Wahrung<br />
der Ressortverantwortlichkeit gewährleistet und gestärkt werden. Außerdem muss die<br />
parlamentarische Kontrolle durch Beteiligung des Parlaments jederzeit sichergestellt<br />
sein.<br />
• Wir wollen eine nationale Sicherheitsstrategie als Beitrag zu einer EU-<br />
Sicherheitsstrategie entwickeln und diese regelmäßig fortschreiben. Denn nur durch die<br />
Formulierung und regelmäßige öffentliche Diskussion einer solchen Strategie kann es<br />
gelingen, in einer breiten Öffentlichkeit Bewusstsein und Verständnis für sicherheitspolitische<br />
Themen zu schaffen. In einer offenen und toleranten Bürgergesellschaft muss Sicherheitspolitik<br />
mehr sein als ein Thema für wenige Spezialisten. Dabei gilt es, den politischen<br />
Auftrag der Bundeswehr stets klar zu formulieren und eine entsprechende<br />
Struktur und Rechtssicherheit für die Streitkräfte abzuleiten. Dabei muss der Schutz der<br />
territorialen Integrität Deutschlands als Auftrag und die Trennung der Zuständigkeiten<br />
von Bundeswehr und Polizei erhalten bleiben. Wir setzen uns für ein parlamentarisches<br />
Gremium mit vollumfänglichen Auskunftsrechten ein, das die Entscheidungen des Bundessicherheitsrats<br />
kontrolliert – vergleichbar mit dem Verfahren zur Kontrolle der Geheimdienste.<br />
Der Rüstungsexportbericht soll künftig zeitnah im direkten Anschluß an<br />
den Berichtszeitraum veröffentlicht werden. Die Kontrolle über den weiteren Verbleib<br />
und die Verwendung exportierter Waffen und Rüstungsgüter ist auszubauen. Die Rüstungskontrolle<br />
ist auf neue Technologien der modernen Kriegsführung wie z.B. Spionagesoftware<br />
auszuweiten.<br />
• Im Rahmen der zivilen Krisenprävention und beim Wiederaufbau staatlicher Strukturen<br />
nach einer Krise legen wir einen Schwerpunkt auf die Stärkung des Aufbaus von zivilen<br />
Fähigkeiten (Verwaltung, Justiz, Polizei). Darüber hinaus sollten die Instrumente der<br />
Entwicklungszusammenarbeit, der Aufbau wirtschaftlicher Partnerschaften, die polizeili-<br />
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