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B_rgerprogramm_2013-vorl_ufige_Fassung

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wertung der öffentlichen Ausgaben zur Entwicklungszusammenarbeit (ODA-Quote) nicht<br />

nur nach Quantitätsgesichtspunkten bewertet werden, sondern auch nach qualitativen<br />

Kriterien. Trotz unserer Erfolge bei der Steigerung des Entwicklungsetats ist nicht entscheidend<br />

wie viel Geld ausgegeben wird – sondern wie wirksam die Maßnahmen sind.<br />

• Wir setzen in der Entwicklungszusammenarbeit bewusst auf das breite zivilgesellschaftliche<br />

Engagement aus der Mitte der Gesellschaft. Deshalb haben wir die Mittel für<br />

Nichtregierungsorganisationen, für die Kirchen und Stiftungen erhöht. Wir haben den<br />

Dschungel der Förderprogramme gelichtet und eine einzige Anlaufstelle für alle Menschen<br />

geschaffen, die sich in der Entwicklungszusammenarbeit engagieren möchten.<br />

Mit diesen Reformen möchten wir in den nächsten Jahren die Zahl der Engagierten in<br />

Deutschland verdoppeln.<br />

• Liberale Entwicklungspolitik reagiert konsequent auf die globalen Machtverschiebungen.<br />

Das heißt: Mit aufstrebenden Schwellenländern muss die klassische armutsorientierte Entwicklungszusammenarbeit<br />

beendet und in eine neue Form der Kooperation überführt werden.<br />

Mit China sind wir diesen Schritt bereits 2010 gegangen und führen den Dialog auf<br />

Augenhöhe vor allem im Bereich Rechtsstaatlichkeit fort.<br />

• Mit den Millennium-Entwicklungszielen ist es der Welt gelungen, sich erstmals auf ein gemeinsames<br />

Zielsystem festzulegen. Allerdings weist dieses Zielsystem Defizite auf. Die Weltagenda<br />

nach 2015 muss das Nebeneinander verschiedener Ziele überwinden und der engen<br />

Verschränkung der Herausforderungen gerecht werden. Es sollen gemeinsame aber differenzierte<br />

Verpflichtungen für Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer vereinbart<br />

werden.<br />

• Innerhalb der europäischen Entwicklungspolitik setzen wir uns weiter für eine Reform der<br />

allgemeinen Budgethilfe ein. Wir wollen in Zukunft die Kriterien für Budgethilfe weiter verschärfen,<br />

um eine blinde Subventionierung von korrupten Regierungen zu verhindern. Die<br />

EU soll darüber hinaus in ihrer Rolle der Geberkoordinierung gestärkt werden. Eine Vergemeinschaftung<br />

der Entwicklungspolitik lehnen wir jedoch ab. Der Europäische Entwicklungsfonds<br />

muss zusätzlich in den EU-Haushalt integriert werden, um die fehlende parlamentarische<br />

Kontrolle herzustellen. Wir wollen den begonnenen Abbau bürokratischer<br />

Strukturen und Prozesse in der deutschen Entwicklungshilfe fortsetzen und setzen uns dafür<br />

ein, dass auch in der europäischen Entwicklungszusammenarbeit Bürokratien abgebaut,<br />

Strukturen gestrafft und Prozesse beschleunigt werden.<br />

• Zu oft wird Afrika ausschließlich auf Katastrophen, Hunger und Armut reduziert. Wir sehen<br />

in Afrika zuallererst einen Chancenkontinent mit jungen, leistungsstarken Gesellschaften.<br />

Schon heute entstehen in Afrika wichtige Innovationen, das Wirtschaftswachstum übertrifft<br />

in vielen Staaten das europäische Niveau bei weitem. Liberale Entwicklungspolitik setzt auf<br />

dieses Potential und möchte die Innovationskraft Afrikas befördern. Wir wollen gleichzeitig<br />

das viel zu negative Afrika-Bild in Deutschland korrigieren und die entwicklungspolitische<br />

Bildungsarbeit entsprechend neu ausrichten.<br />

• Unsere Politik der Freiheitsförderung setzt darauf, den gleichberechtigten Zugang aller<br />

Menschen zu wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Teilhabe zu unterstützen.<br />

Wir werden uns auch in Zukunft besonders für die Menschen in unseren Kooperationsländern<br />

einsetzen, die von Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt betroffen sind. Ethnische<br />

und gesellschaftliche Minderheiten bedürfen unserer besonderen Unterstützung.<br />

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