B_rgerprogramm_2013-vorl_ufige_Fassung
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IV. IV. Freiheit, Freiheit, damit damit jeder jeder seinen seinen Weg Weg gehen gehen kann<br />
kann<br />
Mehr Freiheit ermöglicht den Menschen, ihren eigenen Weg zu gehen. Das Recht hat daher<br />
die Aufgabe einen Rahmen zu schaffen, der die Freiheit des Einzelnen schützt, Eigeninitiative<br />
fördert und staatlichen Zwang nur dort anwendet, wo es unbedingt geboten ist. Diese Leitidee<br />
verwirklicht sich im Prinzip des liberalen Rechtsstaats, das unserer Innen- und Rechtspolitik<br />
zugrunde liegt.<br />
Das Prinzip des liberalen Rechtsstaats verwehrt sich gegen überflüssige Eingriffe und Kontrollen,<br />
die die Bürger gängeln und bevormunden, aber weder Sicherheit noch Freiheit schaffen.<br />
Daher bilden die Grundrechte eine zentrale Säule des liberalen Rechtsstaats. Sie wirken als<br />
starker Schutzwall für die Freiheit. Diesen Wall bauen wir weiter aus und verteidigen ihn. Für<br />
uns gilt: Im Zweifel für die Freiheit.<br />
Der liberale Rechtsstaat bildet einen Rahmen, den die Bürger durch ihre Schaffenskraft und<br />
ihren Ideenreichtum ausfüllen. Wir wollen diese Kreativität nicht nur im privaten, sondern<br />
auch für den öffentlichen Bereich entfalten. Daher steht das Prinzip des liberalen Rechtsstaats<br />
auch für eine Fortentwicklung unserer bewährten demokratischen Institutionen. Wir<br />
wollen politische Mitbestimmung jenseits von Wahlen und Protest eröffnen.<br />
1. Grundrechte in der digitalen Welt<br />
Die modernen Kommunikationstechnologien, die globale Vernetzung durch das Internet und<br />
der schnelle Austausch von Daten und Informationen eröffnen jedem Einzelnen bisher ungeahnte<br />
Möglichkeiten der Entfaltung. Die Digitalisierung schafft mehr Freiheit für mehr Menschen,<br />
nach ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen miteinander in Verbindung zu treten,<br />
sich zu beteiligen und kreativ zu betätigen. Sie verändert die Wirklichkeit von Staat, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft. Damit stellt die Informationsgesellschaft auch das Recht vor neue<br />
Herausforderungen. Für uns Liberale gilt dabei online wie offline, dass die Grundrechte geachtet<br />
werden müssen, denn die Freiheit verteidigt man nicht, indem man sie aufgibt.<br />
Auf diesem Weg haben wir bereits einiges erreicht: Wir haben „Netzsperren“ aus dem Bundesgesetzblatt<br />
gestrichen und den Grundsatz „Löschen statt Sperren“ durchgesetzt, die Massendatensammlung<br />
beim Elektronischen Entgeltnachweis (ELENA) abgeschafft und der anlasslosen<br />
Speicherung und Analyse sämtlicher Telekommunikationsdaten aller Bürger, also<br />
der Vorratsdatenspeicherung, eine Absage erteilt. Mit der Stiftung Datenschutz sind wir einen<br />
wichtigen Schritt zu einem modernen Datenschutz gegangen. Wir haben zur Sicherung der<br />
Netzneutralität im Telekommunikationsgesetz vorsorgliche Maßnahmen bereits ergriffen.<br />
Wir setzen bei der Gestaltung der Chancen der Informationsgesellschaft auf den selbstbestimmten<br />
und aufgeklärten Nutzer, der seine eigenen Entscheidungen zu treffen in der Lage<br />
ist. Diese Entscheidungen darf man – egal von welcher Seite – ihm nicht abnehmen.<br />
Dafür treten wir ein. Dafür treten wir an.<br />
• Durch die Verknüpfung und Veröffentlichung von Daten im Internet entsteht eine neue<br />
digitale Öffentlichkeit mit vielfältigen Chancen. Es drohen aber auch neue Gefahren, etwa<br />
wenn im Internet hinterlassene Daten in sozialen Netzwerken ohne Wissen und Willen<br />
des Betroffenen dazu genutzt werden, Verhaltens-, Nutzungs- oder Bewegungsprofi-<br />
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