Strukturierter Qualitätsbericht 2010 - St. Agnes-Hospital Bocholt
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B Belegklinik<br />
114<br />
<strong>St</strong>. <strong>Agnes</strong>-<strong>Hospital</strong> <strong>Bocholt</strong><br />
<strong><strong>St</strong>rukturierter</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
B<br />
<strong>St</strong>ruktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten / Fachabteilungen <strong>St</strong>ruktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten / Fachabteilungen<br />
für <strong>St</strong>rahlentherapie und Radioonkologie (3300)<br />
Belegklinik für <strong>St</strong>rahlentherapie und Radioonkologie (3300)<br />
Nr. Versorgungsschwerpunkte Kommentar/Erläuterungen<br />
VR35 Konstruktion und Anpassung<br />
von Fixations- und Behandlungshilfen<br />
bei <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
VR36 Bestrahlungssimulation für<br />
externe Bestrahlung und<br />
Brachytherapie<br />
Eine einzelne Bestrahlungsserie ist je nach vorliegender Erkrankung<br />
unterschiedlich lange. In der Regel dauert diese von 2 bis zu<br />
8 Wochen. Bei der täglichen Bestrahlung ist zu gewährleisten, dass<br />
der Patient jedes Mal in exakt gleicher Position liegt. Hierfür werden<br />
speziell für die <strong>St</strong>rahlentherapie entwickelte Lagerungs- und Fixationshilfen<br />
eingesetzt. Diese bestehen aus einem speziellen Kohlefasermaterial,<br />
welches keine <strong>St</strong>rahlung absorbiert.<br />
Bei Bestrahlungen am Schädel und im Halsbereich werden individuelle<br />
Lagerungsmasken angefertigt, die ein hohes Maß der Reproduzierbarkeit<br />
der Lagerung ermöglicht. Die ist sehr wichtig, da hierdurch die<br />
<strong>St</strong>rahlenfelder kleiner geplant werden können und dadurch das Risiko<br />
für Nebenwirkungen deutlich geringer ist.<br />
Vor Beginn einer <strong>St</strong>rahlentherapie erfolgt oft eine Bestrahlungssimulation<br />
am „Therapiesimulator“. Dieser ist in seiner Funktion eine fest<br />
installierte Röntgendurchleuchtungseinheit. Hier werden vor der eigentlichen<br />
<strong>St</strong>rahlenbehandlung die Bestrahlungsfelder eingestellt und<br />
überprüft, ob sie mit den am Planungscomputer berechneten Feldern<br />
übereinstimmen. Genutzt werden hierfür die gleichen Röntgenstrahlen<br />
wie an normalen Röntgenapparaturen. Dies geschieht ohne große<br />
zusätzliche <strong>St</strong>rahlenbelastung und dient der Genauigkeit der Behandlung.<br />
Am Therapiesimulator werden bei Notfallbestrahlungen auch konventionelle<br />
(nicht mittels Computertomographie geplante) Feldeinstellungen<br />
vorgenommen, um eine sofortige Einleitung der Radiotherapie zu<br />
ermöglichen.<br />
Vor Durchführung einer Brachytherapie werden Kontrollen mittels dem<br />
„C-Bogen“ (mobilen Röntgeneinheit) durchgeführt. Hierbei werden<br />
Filmaufnahmen angefertigt, welche die Lage der Afterloadingapplikatoren<br />
dokumentieren und kontrollieren lassen.<br />
Tabelle B-11.2 Belegklinik für <strong>St</strong>rahlentherapie und Radioonkologie:<br />
Versorgungsschwerpunkte der Organisationseinheit/ Fachabteilung<br />
Nr. Versorgungsschwerpunkte Kommentar/Erläuterungen<br />
VR37 Bestrahlungsplanung für perkutane<br />
Bestrahlung und Brachytherapie<br />
Die Bestrahlungsplanung erfolgt anhand einer primär angefertigten<br />
Computer-tomographie (CT) zur Bestrahlungsplanung. Hierfür muss<br />
der Patient auf dem CT-Tisch exakt so liegen wie später auf dem<br />
Behandlungstisch. Hierfür werden auf der Haut oder Maske des Patienten<br />
bereits Markierungen angebracht, welche diese Lagerung später<br />
reproduzieren lassen.<br />
Die so gewonnenen CT-Datensätze werden an einen speziellen<br />
Bestrahlungsplanungs-Computer versandt. Dieser nutzt das Datenmaterial,<br />
um ein 3D-Modell des Patienten zu berechnen. An diesem<br />
Modell erfolgt die eigentliche Bestrahlungsplanung.<br />
Das Planungs-CT erfolgt ohne Kontrastmittelgabe.<br />
Sofern notwendig werden vor Beginn der Planung bereits vorliegende<br />
diagnostische Computertomographie- oder Magnetresonanz-Tomographie<br />
aufnahmen durch Überlagerung mit dem Planungs-CT fusioniert,<br />
um sodass Zielvolumen genau zu definieren.<br />
Die Bestrahlung erfolgt entweder 3-dimensional-konformal, d.h. dem<br />
Tumorvolumen genauestens angepasst. Dafür werden <strong>St</strong>rahlenfelder<br />
aus vielen Richtungen eingesetzt. Für jedes <strong>St</strong>rahlenfeld wird dessen<br />
Form durch Programmierung der Multileafkollimators des Linearbeschleunigers<br />
an die anatomische Situation angepasst. Am Ende<br />
des Vorgehens wird die Dosisverteilung im Körper für jeden Punkt<br />
berechnet. Ziel der Planung ist das Erreichen einer sehr engen „<strong>St</strong>rahlenhülle“<br />
um das Zielgebiet. Hierdurch werden die Nachbarorgane<br />
geschont.<br />
Zusätzlich zur 3D-Planung als hochmodernes Planungs- und Bestrahlungsverfahren<br />
kommt bei uns routinemäßig die Intensitätmodulierte<br />
Radiotherapie (IMRT) zum Einsatz.<br />
Geplant wird am gleichen CT-Datensatz. Die Planung und Bestrahlungstechnik<br />
unterscheiden sich zur 3D-koformalen Bestrahlung<br />
dadurch, dass die <strong>St</strong>rahlendosis innerhalb der einzelnen <strong>St</strong>rahlenfelder<br />
für jede Einstrahlrichtung moduliert wird. Das geschieht durch Bewegung<br />
der einzelnen Bleilamellen am Linearbeschleuniger während<br />
der Bestrahlung, wodurch die <strong>St</strong>rahldosis innerhalb der <strong>St</strong>rahlenfelder<br />
punktuell verändert werden kann. Das kann bedeuten, dass aus einer<br />
einzelnen Einstrahlrichtung bis zu 20 übereinandergelagerte Felder<br />
abgestrahlt werden und das für bis zu 15 Richtungen. Das Ziel ist eine<br />
noch genauere Anpassung der „<strong>St</strong>rahlenhülle“ und damit die beste<br />
Gewebeschonung in der Nachbarschaft des Zielvolumens.<br />
Die Vorbereitung eines IMRT-Plans und die vor Beginn durchzuführende<br />
Messkontrolle für jeden Patienten am <strong>St</strong>rahlengerät sind<br />
sehr aufwendig. Der Erfolg hinsichtlich der Therapie auch komplexer<br />
Behandlungsvolumina und der Nebenwirkungsreduktion in kritischen<br />
gesunden Organen oder Gewebestrukturen rechtfertigt den erhöhten<br />
Planungsaufwand, der auch mehrere Tage Zeit benötigen kann.<br />
Tabelle B-11.2 Belegklinik für <strong>St</strong>rahlentherapie und Radioonkologie:<br />
Versorgungsschwerpunkte der Organisationseinheit/ Fachabteilung<br />
B-11.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Organisationseinheit/ Fachabteilung<br />
Es existieren keine fachabteilungsspezifischen Leistungsangebote. Fachabteilungsübergreifende<br />
Leistungsangebote sind bei A-9 aufgeführt.<br />
B-11.4 Nicht-medizinische Serviceangebote der Organisationseinheit/ Fachabteilung<br />
Es existieren keine fachabteilungsspezifischen Serviceangebote. Fachabteilungsübergreifende<br />
Serviceangebote sind bei A-10 aufgeführt.<br />
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