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Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut

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F. Mayer und H. Albrecht / <strong>Sonderheft</strong> Landbauforschung Völkenrode (2003) SH <strong>255</strong>:9-17 11<br />

treiben. Solche kurzen Wurzelfragmente benötigen<br />

allerdings mehrere Jahre, um ihren maximalen jährlichen<br />

Zuwachs zu erreichen.<br />

Generative Vermehrung und Ausbreitung<br />

1 Bestäubung<br />

Die Acker-Kratzdistel ist getrenntgeschlechtlich<br />

zweihäusig, die Bestäubung erfolgt vor allem durch<br />

Insekten. Eine günstige räumliche Verteilung männlicher<br />

und weiblicher Pflanzen ist deshalb eine wichtige<br />

Voraussetzung für eine Befruchtung. Eine Kartierung<br />

<strong>von</strong> 110 ha landwirtschaftlicher Nutzflächen<br />

im oberbayerischen Tertiärhügelland durch Mayer<br />

F 15<br />

Größere Herde:<br />

Dichte Schraffur > 50% Deckung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

weiblich<br />

A 20<br />

männlich<br />

vegetativ<br />

N Maßstab 1 : 1500<br />

(2000) (vgl. Abb. 1) ergab ein Verhältnis zwischen<br />

der Deckung männlicher und weiblicher Klone <strong>von</strong><br />

ca. 1:4. Mit einem Verhältnis <strong>von</strong> 1:3 fanden Häni<br />

und Zürcher (2000) in den schweizerischen Kantonen<br />

Bern und Schaffhausen sowie Bakker (1960) in den<br />

Niederlanden nahezu identische Relationen. Oesau<br />

(1992) konnte dagegen im Raum Bad Kreuznach<br />

lediglich einen männlichen auf 300 weibliche Triebe<br />

beobachten. Der Abstand <strong>von</strong> Pflanzen beider Geschlechter<br />

betrug bei Mayer (2000) i. d. R. weniger<br />

als 100 m, was nach Häni und Zürcher (2000) in etwa<br />

den maximalen Flugdistanzen blütenbesuchender<br />

Insekten entspricht. Die Befürchtung <strong>von</strong> Oesau<br />

W 51<br />

Einzelpflanzen:<br />

weiblich<br />

männlich<br />

F 34<br />

mit Blütenkopf<br />

vegetativ<br />

Abbildung 1:<br />

Distelkartierung in einem ca. 6 ha großen Ausschnitt der FAM-Versuchsstation Scheyern (aus Mayer 2000).<br />

Erhebungszeit: August 1997. A = Ackerflächen, F = Ackerbrache, W = Grünland.

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