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Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut

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J. Debruck und W. Koch / <strong>Sonderheft</strong> Landbauforschung Völkenrode (2003) SH <strong>255</strong>:35-39 37<br />

berlegungen zur mechanischen Distelbekämpfung<br />

wurde nach der Ernte 2001 die Luzerne wieder aus<br />

der Fruchtfolge herausgenommen und die in Abbildung<br />

2 genannte distelanfällige vierfeldrige Fruchtfolge<br />

erneut eingeführt. Von ihr liegt in 2002 eine<br />

Ernte an, die zweite steht zum Zeitpunkt der Berichterstattung<br />

noch „auf dem Halm“.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

1. Versuchsperiode 1995 – 2000<br />

Es ist die Phase, in der durch die 4-Felderfruchtfolge<br />

mit 75 Prozent Getreide ohne Zwischenfrucht als<br />

Gründüngung das bereits erwähnte hohe Distelaufkommen<br />

erzeugt wurde und letztlich zur Fruchtfolge-<br />

80<br />

dt/ha<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Distel- 30<br />

bekämpfung<br />

54,15<br />

56,45<br />

ortsüblich speziell<br />

53,85<br />

umstellung bzw. Aufnahme der spezifischen mechanischen<br />

Distelbekämpfung zwang. Unabhängig <strong>von</strong> der<br />

Grundbodenbearbeitung erfolgte unmittelbar nach der<br />

Getreideernte die flache Stroheinarbeitung mittels<br />

einer Kombination Schwergrubber/Zinkenrotor. Die<br />

Gänsefußschare des Grubbers arbeiten zwar flächendeckend,<br />

reißen und wühlen, schneiden aber nicht<br />

durch die Schrägstellung auf Bodengriff. Nach Eingrünung<br />

der Mulchschicht erfolgte der zweite Geräteeinsatz<br />

auf ca. 10 – 12 cm. Kurz vor der Roggensaat<br />

erfolgte die Grundbodenbearbeitung für alle Kulturen.<br />

Visuell nahm die anfänglich ortsübliche, schwache<br />

Verdistelung ab dem 4. Versuchsjahr rasch zu in der<br />

Reihenfolge Pflügen 26 < Pflügen/Lockern 16/10 <<br />

Pflügen 16 < Lockern 16 cm und zwang letztlich<br />

durch den hohen Disteldruck in den flachen Bearbei-<br />

55,1<br />

tungsvarianten ( -16 cm) zur Umstellung der Fruchtfolge<br />

ab Herbst 2001.<br />

In Tab. 1 werden die Erträge der beiden Intensivkulturen<br />

Kartoffeln und Weizen mitgeteilt.<br />

Die Reaktion beider Kulturen ist vergleichbar. Während<br />

die Zweischichtbearbeitung keine wesentlichen<br />

Nachteile erkennen lässt, ist der Negativeinfluss der<br />

flachen Grundbodenbearbeitung offensichtlich – und<br />

hier lockern vor wenden. Die Reaktion auf Art und<br />

Tiefe der Grundbodenbearbeitung ist nachweislich<br />

<strong>von</strong> Änderungen der Bodenstruktur, der Nährstoffdynamik<br />

und der Bodenbiologie bestimmt. In den flach<br />

bearbeiteten Varianten kommt der Einfluss des zunehmenden<br />

Distelbesatzes gravierend hinzu. Die<br />

Negativdominanz der Lockerungsvariante ist ganz<br />

51,15<br />

54,6<br />

43,65 43,3<br />

Pflügen 16 cm<br />

Pflügen 16 cm +<br />

Lockern 10 cm Pflügen 16 cm Lockern 16 cm<br />

Abbildung 3:<br />

Grundbodenbearbeitung und Distelbekämpfung zu Winterweizen (Kornertrag, LLG Bernburg 2001-2002)<br />

sicherlich dem Umstand zuzuschreiben, dass der<br />

Grubber viele Herbstschösslinge stehen lässt oder sie<br />

nur verletzt, so dass sie im Frühjahr zur Blüte gelangen.<br />

Der flachgestellte Pflug schneidet zwar flächendeckend<br />

ab, erfasst aber nicht die sich noch in der<br />

Unterkrume befindlichen aufstrebenden Triebe.<br />

2. Versuchsperiode ab Herbst 2001<br />

Die Vorgehensweise der nach der Ernte 2001 eingesetzten<br />

Bekämpfungstechnik mit dem in den Bildern 2<br />

und 3 vorgestellten Geräte veranschaulicht Bild 4. Es<br />

zeigt den zweiten Bearbeitungsgang. Es wurde das<br />

Rosettenstadium der Distelblattschösslinge abgewartet<br />

und die Arbeitstiefe <strong>von</strong> vormals 5-6 cm auf 10-12<br />

cm erhöht.<br />

Der nach der sogenannten Kiewer Methode vorgesehene<br />

3. Einsatz auf 20-30 cm und darunter kann we-

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