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Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut

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P. Hann und B. Kromp / <strong>Sonderheft</strong> Landbauforschung Völkenrode (2003) SH <strong>255</strong>:73-78 77<br />

Nach zwei Jahren (2002) war die Ampferdeckung auf<br />

den ungemähten Parzellen stark zurückgegangen<br />

(Abb. 8), vor allem in der zweiten Wiederholung<br />

waren kaum mehr Ampferpflanzen zu sehen.<br />

Auch auf den käferschonend gemähten Flächen war<br />

ein Ampferrückgang zu verzeichnen, wobei vor allem<br />

die Bereiche, die an die ungemähten Parzellen angrenzten,<br />

betroffen waren. Dieser Randeffekt war in<br />

beiden Wiederholungen sichtbar (Abb. 8 und Abb. 9).<br />

Die Ursache dieses schnellen und starken Ampferrückgangs<br />

auf den ungemähten Flächen liegt wahrscheinlich<br />

im Zusammenspiel <strong>von</strong> Käferfraß und einer<br />

Reihe <strong>von</strong> weiteren Faktoren, so z.B. dem Fehlen der<br />

Gülledüngung und der durch das Ausbleiben der<br />

Mahd geförderten Entwicklung einer dichten Grasnarbe,<br />

welche die Ampferpflanzen stärker konkurrieren<br />

konnte.<br />

Ampferdeckung %<br />

Käfer/Tag<br />

<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25<br />

7.4<br />

9.4<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

11.4<br />

13.4<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

15.4<br />

17.4<br />

19.4<br />

21.4<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

23.4<br />

25.4<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

27.4<br />

29.4<br />

Zeitachse<br />

1.5<br />

3.5<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Auf einer Mähweide der LFS Hohenlehen (Niederösterreich,<br />

ca. 600 m Seehöhe) wurde untersucht, ob<br />

der Ampferblattkäfer (Gastrophysa viridula Deg.), ein<br />

natürlicher Gegenspieler des Stumpfblättrigen Wiesenampfers<br />

(Rumex obtusifolius L.), gefördert werden<br />

kann durch 1.) einen käferschonenden Mahdrhythmus,<br />

d. h. die Mahd erfolgt, wenn die Puppen im<br />

Boden vergraben sind (Schnitte: 14.06.00, 10.08.00)<br />

und/oder 2.) durch ungemähte und ungedüngte Teilflächen<br />

als Nahrungsressourcen, Brutherde und Überwinterungsorte.<br />

Weiters wurde beobachtet, wie<br />

diese Bewirtschaftungsmaßnahmen die Ampferdeckung<br />

beeinflussen.<br />

Die schonende Mahd bewirkte im Frühsommer 2000<br />

eine höhere Käferdichte als die betriebsübliche Mahd<br />

(3 Schnitte). Im Spätsommer entwickelte sich eine<br />

<br />

<br />

<br />

5.5<br />

7.5<br />

<br />

<br />

Mn1 Ms1 O1 Mn2 Ms2 O2<br />

Parzellen<br />

13.6.2000<br />

15.5.2001<br />

13.6.2002<br />

Abbildung 8:<br />

Mittelwerte der Ampferdeckung +/- Standardabw. pro Parzelle im Jahr 2000, 2001, 2002 (Mn: normal gemäht,<br />

Ms: käferschonend gemäht, O: ungemäht)<br />

9.5<br />

11.5<br />

13.5<br />

Abbildung 7:<br />

Die Differenzen der auf beiden Seiten der Richtungsfallen gefangenen Käfer/Tag bezogen auf beide Parzellen<br />

ohne Mahd (y-Achse) im Frühjahr 2001, aufgetragen auf einer Zeitachse (x-Achse)<br />

15.5

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