Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut
Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut
Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
B. Gerowitt et al. / <strong>Sonderheft</strong> Landbauforschung Völkenrode (2003) SH <strong>255</strong>:21-27 25<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Im Feldversuch konnte der direkte Einfluss der Stickstoffdüngung<br />
nicht <strong>von</strong> dem indirekten Einfluss über<br />
die unterschiedliche Lichtintensität in gedüngten und<br />
ungedüngten Beständen getrennt werden. Im Modellversuch<br />
zeigte sich, dass für alle untersuchten Parameter<br />
der Faktor Licht entscheidend war und Beschattung<br />
zu deutlich vermindertem Wachstum der Acker-<br />
Kratzdistel führte. Der Faktor Stickstoff alleine hatte<br />
nur geringen Einfluss (Fan 2002). Abbildung 3 zeigt<br />
beispielhaft die Bildung neuer Sprosse pro ausgepflanztem<br />
Keimling bzw. Wurzelspross. Diese Ergebnisse<br />
stimmen mit denen <strong>von</strong> Zimdahl et al. (1991)<br />
überein, die ebenfalls eine positiven Einfluss der<br />
Lichtintensität auf verschiedene Wachstumsparameter<br />
feststellten.<br />
Auf Ackerflächen, auf denen die Grundbodenbearbeitung<br />
langjährig wendend oder nicht-wendend durchgeführt<br />
wurde, bestand 1999 die räumliche Struktur<br />
der Populationen überwiegend aus einem lockeren<br />
Muster vereinzelt stehender Sprosse, nur auf einigen<br />
Flächen waren Bereiche mit größerer Dichte <strong>von</strong><br />
Distelsprossen, die man als Nester bezeichnen konnte,<br />
vorhanden.<br />
Weder die einzelnen Feldpopulationen noch die Anbausysteme<br />
zeigten wesentliche Unterschiede in Bezug<br />
auf ihre genetische Struktur (Tab. 1). Auch die<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
5 Meter<br />
Abbildung 5:<br />
Verteilung <strong>von</strong> Genotypen im Nest M6. Genotypen wurden nach REP- und ISSR-Fingerprinting bestimmt. Die<br />
ungefähre Ausdehnung <strong>von</strong> Klonen (nach Stichproben) ist durch verschieden gemusterte Flächen dargestellt.<br />
räumliche Verteilung <strong>von</strong> Klonen in beiden Anbausystemen<br />
war nicht verschieden. Gewöhnlich galt,<br />
dass Sprosse identischen Genotyps an genau einem<br />
Ort und eng benachbart vorkamen (Abstand (Median):<br />
1.30 m). 76% der Sprosse eines Klons waren<br />
weniger als 2 m, 88% weniger als 6 m <strong>von</strong>einander<br />
entfernt. Eine Ausnahme bildeten einige Sprosse in<br />
Marienstein, die auf einer Linie <strong>von</strong> bis zu 25 m Länge<br />
lagen. Dieser Klon hatte sich zwar weit, aber eindeutig<br />
nicht in Bearbeitungsrichtung ausgebreitet.<br />
In einem Nest, das im Jahr 2001 auf der Fläche M4<br />
längs und quer zur Bearbeitungsrichtung beprobt<br />
wurde, belegten die perlschnurartig aufgereihten Klone<br />
eine Strecke <strong>von</strong> jeweils etwa 5 m. Am Kreuzungspunkt<br />
wurde eine radiale Ausdehnung <strong>von</strong> ca.<br />
2.5 m bestimmt. Demnach besetzen die Klone jeweils<br />
einen Kreis mit einem Durchmesser <strong>von</strong> 5 m (Abb. 4).<br />
Die Bearbeitungsrichtung hatte keinen Einfluss auf<br />
die Anzahl der Klone pro Fläche.<br />
In einem Nest auf der Fläche M6, das über drei Jahre<br />
beprobt wurde, dehnte sich ein Klon über ca. 15 m<br />
Länge und Breite aus. Der zentrale Klon war umgeben<br />
<strong>von</strong> Klonen geringerer Ausdehnung (2-5 m).<br />
Diese Struktur blieb über den gesamten Untersuchungszeitraum<br />
unverändert erhalten (Abb. 5). Auch