Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut
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M. Sobotik / <strong>Sonderheft</strong> Landbauforschung Völkenrode (2003) SH <strong>255</strong>:53-61 57<br />
Abbildung 9:<br />
R. obtusifolius, Irdning, 650 m NN in einer Wiesenrispengras-Weide<br />
auf Braunem Auboden (aus: Kutschera<br />
und Lichtenegger 1992)<br />
Widerstandsfähigkeit gegenüber Fäulnis gibt die<br />
Gerbstoffeinlagerung (Abb. 11 und 12). Die Gerbstoffeinlagerungen<br />
erfolgen bereits in den jüngsten<br />
Wurzelspitzen (Abb. 12). Mit der Ausbildung eines<br />
echten Aerenchyms, das alle drei Arten ausbilden,<br />
können die Wurzeln viel leichter auch schlecht durchlüftete<br />
Böden durchwachsen.<br />
Die ausgesprochene Neigung zum Tiefenwachstum,<br />
Abbildung 11:<br />
R. obtusifolius, Wurzelquerschnitt einer 6 mm dicken<br />
Sprosswurzel, im Zustand des sekundären Dickenwachstums,<br />
Färbung mit Safranin Astrablau, Gerbstoffeinlagerungen<br />
im Bast und dem Abschlussgewebe,<br />
Stärkeeinlagerungen im Bast (Kutschera &<br />
Sobotik 1992)<br />
Abbildung 10:<br />
R. alpinus, Leuscha-Alm, 1220 m NN, Karawankengebiet,<br />
Kärnten, in einer Läger-Flur auf Braunlehm-<br />
Sediment (aus: Kutschera und Lichtenegger 1992)<br />
sowie ihr Fäulnisschutz, die Aerenchymausbildung,<br />
befähigen die Arten auch in schlecht durchlüfteten,<br />
verdichteten Böden zu gedeihen.<br />
Verbreitung der drei Rumex-Arten in verschiedenen<br />
Pflanzengesellschaften (Sobotik 2001)<br />
In den Pflanzengesellschaften des bewirtschafteten<br />
Grünlandes des Mittleren Ennstales (Bohner und<br />
Sobotik 2000) weist der Stumpfblatt-Ampfer die<br />
Abbildung 12:<br />
R. obtusifolius, Wurzelquerschnitt einer 1 mm dicken<br />
Sprosswurzel im primären Zustand, primäre Rinde<br />
mit deutlicher Aerenchymbildung und Gerbstoffeinlagerungen