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Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut

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84<br />

Tabelle 2:<br />

Grünlandnutzung des Beispielbetriebs 2 unterteilt nach Nutzungsformen<br />

Nutzungsform Weide Mähweide Wiese<br />

GV/ha 1,4 1,4 --<br />

Management Portionsweide und Portionsweide --<br />

Umtriebsweide<br />

Nutzungshäufigkeit 4 Beweidungen 4 Beweidungen + 3 Schnitte<br />

(Nutzungen/Jahr) 3 Schnitte<br />

Ampferbesatz gering hoch mittel<br />

Abschleppen nein ja nein<br />

Nachmähen ja nein nein<br />

Nachsäen ja ja ja<br />

Düngung Rindergülle, Rinderkompost --<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt der Diskussion des Beispielbetriebes<br />

2 bildete die Problematik der Verbreitung<br />

des Ampfers durch Wirtschaftsdünger.<br />

Als eine erste Möglichkeit zur Regulierung des Ampfers<br />

wurde eine wirkungsvollere Kompostierung der<br />

Wirtschaftsdünger genannt. Da die Nachmahd der<br />

Weiden als Einstreu verwendet wird, ist <strong>von</strong> einer<br />

hohen Belastung der Rindergülle und des Rinderkompostes<br />

mit Ampfersamen auszugehen. Durch eine<br />

verbesserte Kompostierung sollte die Keimfähigkeit<br />

der Ampfersamen verloren gehen.<br />

Konsens bestand darüber, dass die Streifenmahd<br />

durchaus eine wirkungsvolle Maßnahme zur natürlichen<br />

Nachsaat sein kann; ein natürlicher konkurrenzstarker<br />

Bestand bleibt dadurch erhalten.<br />

Auch hinsichtlich des Ampferblattkäfers sind diese<br />

Streifen positiv zu bewerten. Sie können vom Käfer<br />

als Rückzugsreservate genutzt werden, damit die<br />

Population nach einer Mahd nicht zusammenbricht.<br />

Allerdings wurde angemerkt, dass die Erhaltung des<br />

Streifens nur begrenzt möglich ist, da dieses auch zum<br />

Aussamen des Ampfers führen kann. Eine weitere<br />

Anreicherung des Samenpotentials im Boden sollte<br />

unbedingt vermieden werden.<br />

Als drittes wurde ein Demeter-Gemischtbetrieb vor-<br />

Tabelle 3:<br />

Grünlandnutzung des Beispielbetriebs 3 unterteilt nach Nutzungsformen<br />

gestellt, der seit 1988 als ökologisch wirtschaftender<br />

Betrieb anerkannt ist (Tab. 3). Die landwirtschaftlich<br />

genutzte Fläche beträgt 140 ha, 90 ha da<strong>von</strong> werden<br />

als Grünland bewirtschaftet. Der Betrieb liegt 400 m<br />

über NN, der durchschnittliche Jahresniederschlag<br />

beträgt 650 mm. Der schwere Lehmboden besitzt<br />

einen Humusgehalt <strong>von</strong> 2 – 4 % und eine Grünlandzahl<br />

<strong>von</strong> 20 – 30. Der Viehbesatz beträgt 80 Milchkühe<br />

plus Nachzucht.<br />

Im Betrieb werden die Grünlandflächen mit Rindergülle<br />

und Rinderkompost gedüngt. Eine Ausbreitung<br />

des Ampfers wurde dadurch allerdings nicht festgestellt.<br />

Die Nachmahd derjenigen Flächen, die stark<br />

mit Ampfer belastet sind, wird kompostiert.<br />

Die Grundsätze der Ampferregulierung bestehen in<br />

diesem Betrieb darin, das Aussamen des Ampfers zu<br />

verhindern, regelmäßig mit ampferfreiem Saatgut<br />

nachzusäen und den Ampfer manuell auszustechen.<br />

So wird auf den Grünlandflächen alljährlich vor <strong>Johann</strong>i<br />

Ampfer gestochen. Diese Maßnahmen verlaufen<br />

nach Angaben des Betriebsleiters zufriedenstellend.<br />

Bei der Diskussion des Beispielbetriebs 3 bestand im<br />

Auditorium Einigkeit darüber, dass bereits Ansätze<br />

Nutzungsform Weide Wiese<br />

GV/ha 2,0 --<br />

Management Umtriebsweide --<br />

Nutzungshäufigkeit 4 Beweidungen 3 – 4 Schnitte<br />

(Nutzungen/Jahr)<br />

Ampferbesatz gering (nur eigene Flächen) hoch (nur zugepachtete Flächen)<br />

Abschleppen ja nein<br />

Nachmähen ja nein<br />

Nachsäen ja ja<br />

Düngung Rindergülle, Rinderkompost Rindergülle, Rinderkompost

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