Sonderheft 255 Special Issue - Johann Heinrich von Thünen-Institut
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Tabelle 2:<br />
Grünlandnutzung des Beispielbetriebs 2 unterteilt nach Nutzungsformen<br />
Nutzungsform Weide Mähweide Wiese<br />
GV/ha 1,4 1,4 --<br />
Management Portionsweide und Portionsweide --<br />
Umtriebsweide<br />
Nutzungshäufigkeit 4 Beweidungen 4 Beweidungen + 3 Schnitte<br />
(Nutzungen/Jahr) 3 Schnitte<br />
Ampferbesatz gering hoch mittel<br />
Abschleppen nein ja nein<br />
Nachmähen ja nein nein<br />
Nachsäen ja ja ja<br />
Düngung Rindergülle, Rinderkompost --<br />
Inhaltlicher Schwerpunkt der Diskussion des Beispielbetriebes<br />
2 bildete die Problematik der Verbreitung<br />
des Ampfers durch Wirtschaftsdünger.<br />
Als eine erste Möglichkeit zur Regulierung des Ampfers<br />
wurde eine wirkungsvollere Kompostierung der<br />
Wirtschaftsdünger genannt. Da die Nachmahd der<br />
Weiden als Einstreu verwendet wird, ist <strong>von</strong> einer<br />
hohen Belastung der Rindergülle und des Rinderkompostes<br />
mit Ampfersamen auszugehen. Durch eine<br />
verbesserte Kompostierung sollte die Keimfähigkeit<br />
der Ampfersamen verloren gehen.<br />
Konsens bestand darüber, dass die Streifenmahd<br />
durchaus eine wirkungsvolle Maßnahme zur natürlichen<br />
Nachsaat sein kann; ein natürlicher konkurrenzstarker<br />
Bestand bleibt dadurch erhalten.<br />
Auch hinsichtlich des Ampferblattkäfers sind diese<br />
Streifen positiv zu bewerten. Sie können vom Käfer<br />
als Rückzugsreservate genutzt werden, damit die<br />
Population nach einer Mahd nicht zusammenbricht.<br />
Allerdings wurde angemerkt, dass die Erhaltung des<br />
Streifens nur begrenzt möglich ist, da dieses auch zum<br />
Aussamen des Ampfers führen kann. Eine weitere<br />
Anreicherung des Samenpotentials im Boden sollte<br />
unbedingt vermieden werden.<br />
Als drittes wurde ein Demeter-Gemischtbetrieb vor-<br />
Tabelle 3:<br />
Grünlandnutzung des Beispielbetriebs 3 unterteilt nach Nutzungsformen<br />
gestellt, der seit 1988 als ökologisch wirtschaftender<br />
Betrieb anerkannt ist (Tab. 3). Die landwirtschaftlich<br />
genutzte Fläche beträgt 140 ha, 90 ha da<strong>von</strong> werden<br />
als Grünland bewirtschaftet. Der Betrieb liegt 400 m<br />
über NN, der durchschnittliche Jahresniederschlag<br />
beträgt 650 mm. Der schwere Lehmboden besitzt<br />
einen Humusgehalt <strong>von</strong> 2 – 4 % und eine Grünlandzahl<br />
<strong>von</strong> 20 – 30. Der Viehbesatz beträgt 80 Milchkühe<br />
plus Nachzucht.<br />
Im Betrieb werden die Grünlandflächen mit Rindergülle<br />
und Rinderkompost gedüngt. Eine Ausbreitung<br />
des Ampfers wurde dadurch allerdings nicht festgestellt.<br />
Die Nachmahd derjenigen Flächen, die stark<br />
mit Ampfer belastet sind, wird kompostiert.<br />
Die Grundsätze der Ampferregulierung bestehen in<br />
diesem Betrieb darin, das Aussamen des Ampfers zu<br />
verhindern, regelmäßig mit ampferfreiem Saatgut<br />
nachzusäen und den Ampfer manuell auszustechen.<br />
So wird auf den Grünlandflächen alljährlich vor <strong>Johann</strong>i<br />
Ampfer gestochen. Diese Maßnahmen verlaufen<br />
nach Angaben des Betriebsleiters zufriedenstellend.<br />
Bei der Diskussion des Beispielbetriebs 3 bestand im<br />
Auditorium Einigkeit darüber, dass bereits Ansätze<br />
Nutzungsform Weide Wiese<br />
GV/ha 2,0 --<br />
Management Umtriebsweide --<br />
Nutzungshäufigkeit 4 Beweidungen 3 – 4 Schnitte<br />
(Nutzungen/Jahr)<br />
Ampferbesatz gering (nur eigene Flächen) hoch (nur zugepachtete Flächen)<br />
Abschleppen ja nein<br />
Nachmähen ja nein<br />
Nachsäen ja ja<br />
Düngung Rindergülle, Rinderkompost Rindergülle, Rinderkompost