Eine Schule für alle? - sonderpaedagoge.de!

Die Kosten für die Schulen wurden weiterhin von der Bevölkerung
getragen, allerdings wurde eine Geldstrafe für diejenigen eingeführt, die
ohne Grund dem Unterricht fernblieben. Eine weitere wichtige Änderung
dieses Gesetzes war, dass erstmalig von den Lehrern eine
„Seminariumsausbildung“ verlangt wurde, da aber zeitweise sehr großer
Lehrermangel herrschte, wurden auch viele Lehrer ohne Ausbildung
eingestellt. 14
Dieses Gesetz blieb als Rahmengesetz das ganze 19.Jahrhundert hindurch
bestehen, allerdings war die Durchführung dieses Gesetzes anfangs sehr
schwierig. Es fehlte an finanziellen Mitteln - der dänische Staat war im
Jahre 1813 bankrott gegangen - und auch immer noch an dem Willen v.a.
der Landbevölkerung. Das Niveau des Unterrichts war niedrig und teilweise
ließ der Lehrer die guten Schüler die Schwächeren unterrichten. Allerdings
wurde im Laufe der Zeit immer mehr darauf geachtet, dass nur Lehrer mit
einer entsprechenden Ausbildung unterrichteten. 15 Trotz der anfänglichen
Schwierigkeiten gilt das Jahr 1814 als das Geburtsjahr der „folkeskole“. 16
Der Unterschied zwischen den Schulen auf dem Land und denen in der
Stadt war ziemlich groß. Die Landbevölkerung war, wie bereits erwähnt
nicht sonderlich am Schulunterricht interessiert und da die Bevölkerung
selber für den Erhalt der Schulen zahlen musste, waren die Schulen oft in
einem schlechtem Zustand. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden deswegen
in Stadt und Land private Schulen. Während die wohlhabenden Bürger in
den (Kaufmanns-) Städten für ihre Kinder Schulen errichten ließen, in denen
sie die Fertigkeiten erlernen sollten, die wichtig für den Handel waren, wie
etwa Sprachen, Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer 17 , so waren
14 vgl.: wie 6, S. 70 ff
15 vgl.: wie 6, S. 72 ff
16 vgl.: wie 5
17 vgl.: wie 6, S. 76 f
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