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3. „Specialundervisning“ – sonderpädagogische
Förderung im dänischen Schulsystem
3.1 Zur geschichtlichen Entwicklung der
Sonderpädagogik und des „specialundervisning“ in
Dänemark
Wie schon zuvor erwähnt wurde im Jahre 1814 die Unterrichtspflicht für
alle Kinder zwischen sieben und vierzehn Jahren eingeführt. Diese
Unterrichtspflicht bezog sich jedoch nicht wortwörtlich auf alle Kinder, so
galten beispielsweise geistigbehinderte Kinder und Kinder mit anderen die
Sinne betreffenden Behinderungen als „uunderviselig (ununterrichtbar)“,
eine Bezeichnung, die erst 1980 abgeschafft wurde.
Trotzdem entstanden im 19. Jahrhundert, angeregt durch in Entwicklung in
anderen europäischen Ländern wie z.B. England, die ersten Schulen und
Institutionen für von Behinderung betroffenen Menschen, 90 welche zuvor in
„Verwahranstalten“ wie „fattiggaarde (Armenhöfe)“, „sindsygehospitaler
(Irrenanstalt)“ oder in „tvangsarbejdeanstalter (Zwangsarbeitsanstalten)“
untergebracht waren. 91 Im Jahre 1807 wurde die erste staatliche Schule für
Taube errichtet, 1811 entstand auf Grund einer privaten Initiative eine
Schule für Blinde und im Jahre 1855 eine Schule für Geistigbehinderte. Die
Unterrichtspflicht wurde dann 1871 auf taube und 1926 auf blinde Kinder
erweitert. 92
1845 wurde in Kopenhagen erstmals der Versuch gemacht, Kinder die dem
normalen Unterricht nicht folgen konnten, in einer „ekstraskole
90 vgl.: I. Skov-Joergensen, Historisk Strejftog. In: Specialundervisningshaandbog.
Gyldendalsk Boghandel. Kopenhagen 1999, S. 310
91 vgl.: Birgit Kirkebaek, Spaendingsfelt mellem almenpaedagogik og specialpaedagogik.
In: Tidsskriftet KVAN. Aarhus Dag- og Aftenseminarium. Aarhus 2000, S. 31
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