Eine Schule für alle? - sonderpaedagoge.de!

2.4 Resümee und aktuelle Diskussion
Insgesamt gesehen ist das dänische Schulsystem ein sehr flexibles System,
dass u.a. aufgrund des ausgeprägten Privatschulsystems viele
Bildungsalternativen bildet. Diese Vielfalt ist gerade im Hinblick auf die
Größe des Landes sehr erstaunlich. Auch das Regelschulsystem, und hierbei
v.a. die „folkeskole“, ist durch ein hohes Maß an Flexibilität
gekennzeichnet.
Durch die Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten und –rechte, ist
es „kommuner“, Schulen, Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen möglich,
auf Probleme und unterschiedliche Voraussetzungen schnell zu reagieren
und den Unterricht sowie das Angebot und die Prioritäten der Schule
daraufhin auszurichten. Das dänische Schulsystem ist deswegen auch im
letzten Jahr von der Bertelsmannstiftung als eines der fortschrittlichsten
Systeme Europas ausgezeichnet worden.
Trotz diesem so fortschrittlichen und flexiblen System ist die Kritik, v.a. an
der „folkeskole“ in Dänemark momentan sehr groß. Die Kritikpunkte und
Probleme sind dabei denen des deutschen und anderen europäischen
Schulsystemen teilweise recht ähnlich. Die Diskussion über das Niveau des
Unterrichts spielt dabei eine große Rolle.
Dänische SchülerInnen haben in verschiedenen internationalen
Untersuchungen zu Lese- und Schreibfähigkeiten sehr schlecht
abgeschnitten und landen in diesen Kategorien auch im Vergleich mit den
anderen skandinavischen Ländern auf dem letzten Platz. Diesen
Untersuchungen zu Folge haben ein Drittel der SchülerInnen der siebten
Klasse große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.
Außerdem hat die starke Dezentralisierung des Schulsystems zur Folge, dass
der Unterschied zwischen den einzelnen „folkeskoler“ relativ groß ist.
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