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Reichwald, Ralf / Piller, Frank

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generierung mit dem Ziel der Innovation. Zahra und George (2002) unterscheiden vier<br />

unterschiedliche, aber komplementäre Teilkompetenzen, die die Absorptionsfähigkeit<br />

eines Unternehmens ausmachen:<br />

Die Akquisition bezieht sich auf die Fähigkeit, extern vorhandenes Wissen zu<br />

identifizieren und aufzunehmen. Die beinhaltet aber auch die Gestaltung von<br />

Anreizsystemen, damit Akteure überhaupt zur Produktion und Offenlegung von<br />

Wissen bereit sind.<br />

Die Verarbeitung bezieht sich auf unternehmensinterne Abläufe zur Analyse,<br />

Prüfung, Selektion und Interpretation des erworbenen Wissens.<br />

Die Transformation beschreibt die Unternehmensfähigkeit, organisatorische<br />

Routinen zu entwickeln und abzustimmen, die eine gezielte Kombination des neu<br />

erworbenen Wissens mit bereits vorhandenem Wissen anstrebt. Diese Integration<br />

extern erworbenen Wissens in interne Prozesse geht über die Kompetenz normaler<br />

Wertschöpfungsprozesse im Unternehmen hinaus. Hier ist in unserem Zusammenhang<br />

vor allem die Reintegration der Teilleistungen im Konzept der “Peer-Production”<br />

gemeint.<br />

Die Exploitation bezieht sich letztendlich auf die Prozesse der Nutzung des<br />

Wissens und dessen kommerzielle Verwertung durch Innovationen und Produktindividualisierung.<br />

Kundeninteraktionskompetenz kann als Konkretisierung der Absorptionsfähigkeit<br />

in Bezug auf die Integration von Kundenwissen in einen unternehmerischen Wertschöpfungsprozess<br />

gesehen werden. Sie sollte derart in der Führungs-, Organisationsund<br />

Infrastruktur des Unternehmens verankert sein, dass die Kundeninteraktionskompetenz<br />

zu einer sch wer imitierbaren organisationalen Fähigkeit bzw. Routine<br />

werden kann. Auf Basis dieses Begriffsverständnisses bieten sich erste Anhaltspunkte<br />

für konkrete Teilkompetenzen einer Kundeninteraktionskompetenz an, die wir im<br />

Folgenden kurz ansprechen wollen. Wir unterscheiden dabei interaktionsförderliche<br />

Kommunikations-, Anreiz- und Ablaufstrukturen (Abbildung 2–15).<br />

Interaktionsförderliche Kommunikationsstrukturen<br />

Neue Formen der Arbeitsteilung<br />

Die kommunikationstechnische Unterstützung der interaktiven Wertschöpfung hat<br />

das Ziel, die traditionell einseitig ausgerichtete Kommunikation in einen kontinuierlichen<br />

zweiseitigen Dialog mit den Kunden umzuwandeln. Dazu gibt es drei Leitlinien:<br />

Unmittelbare Kommunikation beschreibt die Forderung der direkten gegenseitigen<br />

Erreichbarkeit und Interaktionsmöglichkeit. Kommunikation darf nicht einseitig<br />

sein, sondern muss im Sinne eines interaktiven Problemlösungsprozesses gegenseitigen<br />

Austausch ermöglichen. Durch neue Formen eines virtuellen Kundendialogs<br />

kann dies häufig zeitnah und zu relativ geringen Kosten realisiert werden.<br />

Bedingtheit von Kommunikation bedeutet, dass Kunden gezielt auf eine Ansprache<br />

durch den Anbieter und andere Kunden reagieren können. Ihre Beiträge sind<br />

also bedingt durch vorherige Beiträge bzw. können auf diesen in ergänzender<br />

Weise aufbauen. Zusätzlich sind die Kundenbeiträge bedingt durch Motivation,<br />

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