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Reichwald, Ralf / Piller, Frank

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Interaktive Wertschöpfung in der Innovation: Open Innovation<br />

Veranstalter<br />

Innovationen sind für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens notwendig, weshalb<br />

Ideenwettbewerbe nicht nur von privatwirtschaftlichen Unternehmen oder<br />

Privatpersonen ausgeschrieben werden, sondern ebenfalls von gemeinnützigen<br />

Organisationen oder öffentlichen Einrichtungen. So finden sich Ideenwettbewerbe<br />

sowohl bei wirtschaftlich orientierten Institutionen wie LEGO oder dem FC-Bayern<br />

München, die dazu auffordern, Ideen für neue Bausätze bzw. Vorschläge für den<br />

Namen eines neuen Maskottchens einzusenden, als auch im öffentlichen Bereich. Die<br />

deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schreibt beispielsweise einen<br />

Wettbewerb aus, Motive für eine HIV-Präventionskampagne einzureichen. Die<br />

Technische Universität München (TUM) veranstaltet einen dauerhaften Ideenwettbewerb<br />

“Academicus”, der kreative Beiträge zur Verbesserung der Lehre und<br />

Studiensituation erwartet.<br />

Themenbezogenheit und Zielgruppe<br />

Grundsätzlich werden Ideenwettbewerbe themenbezogen ausgeschrieben. Aus der<br />

Spezifität der Thematik, die in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen erheblich<br />

variieren kann, ergibt sich die Zielgruppe des Ideenwettbewerbs, da oftmals besondere<br />

Eigenschaften oder Kompetenzen Voraussetzung zur Teilnahme sind. So richtet sich<br />

der Aufruf der Bundeszentrale für Aufklärung an die gesamte Öffentlichkeit, während<br />

der Ideenwettbewerb der Technischen Universität München an alle Studierende,<br />

Mitarbeiter, Wissenschaftler, Professoren und Alumni der TUM adressiert ist. Gerade<br />

im Wissenschaftsbereich, wie beispielsweise bei Ausschreibungen zu Wettbewerben<br />

und Forschungsprojekten innerhalb der Molekularbiologie, aber auch im Kreativbereich,<br />

wie bei Architekturwettbewerben, setzt die Teilnahme am Wettbewerb umfassende<br />

Kenntnisse und langjährige Beschäftigung mit der Thematik voraus, was die<br />

Gruppe der in Frage kommenden Teilnehmer oftmals stark einschränkt.<br />

Beurteilungsgremium und Beurteilungsdimensionen<br />

So beliebt Ideenwettbewerbe in der Praxis sind, so unsystematisch und oftmals willkürlich<br />

erweist sich die Besetzung des Beurteilungsgremiums sowie die Verwendung<br />

geeigneter Beurteilungsdimensionen. Tatsächlich existieren im Bereich der Kreativitätsforschung<br />

zahlreiche Methoden zur verlässlichen (reliablen) Bewertung von<br />

Kreativleistungen, bei der dezidierte Aussagen zur Größe und Besetzung der Jury<br />

sowie zu den Beurteilungsdimensionen gemacht werden. Eine praktikable Methode<br />

stellt die auf den subjektiven Urteilen von Experten basierende “Consesual Assesment<br />

Technique (CAT)” dar, die von der Psychologin Amabile entwickelt und innerhalb der<br />

letzten drei Jahrzehnte stetig erprobt und fortentwickelt wurde (Amabile 1996). Die<br />

Güte der Beurteilung wird durch den Grad der Beurteilerübereinstimmung bestimmt.<br />

Aufbauend auf den Erfahrungen aus einer Vielzahl von Studien, innerhalb derer<br />

Kreativleistungen im künstlerischen und sprachlichen Bereich wie auch im betrieblichen<br />

Innovationskontext bewertet wurden, gibt die Forscherin die Empfehlung, dass<br />

es sich bei den Jurymitgliedern um echte Experten handeln soll, die sich durch eine<br />

hohe Vertrautheit mit dem Untersuchungsgebiet auszeichnen. Bei Tests mit unerfahrenen<br />

Juroren oder beim gegenseitigen Beurteilen der Kreativleistungen durch die<br />

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