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Reichwald, Ralf / Piller, Frank

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1995; Ram / Jung 1994). Dies ist die Bereitschaft, bei Neueinführung eines Produktes im<br />

Vergleich zum sozialen Umfeld als “Pionier” aufzutreten. Der Pionierkäufer übernimmt<br />

diese Rolle in der Hoffnung, durch einen frühen Kauf einer Innovation seine<br />

Unzufriedenheit mit dem bisherigen Marktangebot zu beseitigen.<br />

Dieses Interesse eines Individuums an einer Produktkategorie wird häufig mit dem<br />

Begriff Involvement gleichgesetzt. Involvement kann als die auf den Informationserwerb<br />

und die Informationsverarbeitung gerichtete Aktiviertheit zu objektgerichteten<br />

Informationsprozessen definiert werden (Kroeber-Riel / Weinberg 1999; Zaichowsky<br />

1985). Differenziert wird zwischen High- und Low-Involvement-Produkten. Bei High-<br />

Involvement-Produkten handelt es sich häufig um teure Produkte oder Produkte, die<br />

sich der Konsument für eine lange Zeit anschafft. Das High-Involvement erklärt sich<br />

aus dem drohenden Risiko eines Fehlkaufs und des damit verbundenen finanziellen<br />

Verlusts. Der Preis eines Produktes ist jedoch nicht alleinig ausschlaggebend. High-<br />

Involvement-Produkte können auch solche Produkte darstellen, mit denen sich Kunden<br />

in speziellem Maße identifizieren bzw. Produkte, denen sie sich regelmäßig bedienen,<br />

um sich gegenüber ihrer sozialen Umwelt abzugrenzen. Für die Charakteristika<br />

innovativer Kunden heißt dies, dass diese eher dann zu finden sind, wenn ein Produkt<br />

auch ein High-Involvement-Produkt ist.<br />

Kognitive Komplexität<br />

Damit sich Kunden für eine Integration in Open Innovation eignen, stellt die kundenseitige<br />

Generierung innovationsrelevanter Bedürfnisinformationen ein notweniges,<br />

jedoch keinesfalls hinreichendes Kriterium dar. Vielmehr sollten Kunden neben<br />

Bedürfnisinformationen auch über Lösungsinformationen und -kompetenz verfügen<br />

und diese entsprechend nutzen und einbringen. Für ein Herstellerunternehmen stellt<br />

sich so die Frage, welche Merkmale und Eigenschaften der Kunden für die Entwicklung<br />

ausgeprägter Lösungsmechanismen verantwortlich sind. Wir argumentieren im<br />

Folgenden, dass Lead User über innovationsfördernde Persönlichkeitsmerkmale<br />

verfügen. Diese Persönlichkeitsmerkmale sorgen zum einen dafür, dass Kunden in<br />

der Lage sind, Bedürfnisinformationen zu generieren. Zum anderen jedoch befähigen<br />

diese Persönlichkeitsmerkmale einen Nutzer erst, Lösungsinformationen zu entwickeln<br />

und so ein Bedürfnis in ein konkretes Lösungsdesign zu überführen.<br />

Besondere Beachtung erfährt dabei die kognitive Komplexität eines Kunden. Bei statischer<br />

Betrachtung werden unter das Konstrukt der kognitiven Komplexität die<br />

Intelligenz und die Kreativität subsumiert. Bei der Operationalisierung der kognitiven<br />

Komplexität kann dabei auf einen in der Persönlichkeitstheorie (Digman 1997;<br />

John 1990) beschriebenen Faktor zurückgegriffen werden, der als relativ breites Maß<br />

die intellektuellen, kreativen und künstlerischen Neigungen, Vorlieben, und<br />

Fähigkeiten einer Person umfasst (McAdams 1992). Der Faktor bildet damit sowohl<br />

die Fähigkeit zum konvergenten als auch zum divergenten Denken eines Menschen<br />

ab (Buss 1996).<br />

Teamkompetenz<br />

Die Kundenperspektive: Beteiligung an Open Innovation<br />

In einer Wertschöpfungspartnerschaft zwischen einem Unternehmen und seinen<br />

(potenziellen) Kunden bildet die Teamkompetenz von Nutzern ein weiteres wichtiges<br />

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