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Reichwald, Ralf / Piller, Frank

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Interaktive Wertschöpfung in der Innovation: Open Innovation<br />

Persönlichkeitsmerkmal (Belbin 1993). Unter einem Team werden zwei oder mehr<br />

Personen verstanden, die über eine gewisse Zeit eine partnerschaftliche Beziehung eingehen,<br />

so dass jede Person die anderen Personen beeinflusst und von ihnen beeinflusst<br />

wird, und so ein gemeinsames Ziel und eine Gruppenstruktur mit Rollen und Normen<br />

entsteht. Der Erfolg eines solchen Arbeitsteams hängt dann entscheiden von der<br />

Teamkompetenz der einzelnen Mitglieder ab. Dabei beinhaltet die Teamkompetenz<br />

unter anderem die Konflikt- und Kooperationsfähigkeit, das Interesse an Neuem,<br />

Flexibilität, Selbständigkeit sowie Lernbereitschaft und Gewissenhaftigkeit (Hertel /<br />

Geister / Konradt 2005).<br />

Nutzen von Open Innovation aus Sicht von Lead Usern<br />

Im letzten Abschnitt haben wir mögliche Eigenschaften von Lead Usern diskutiert,<br />

welche diese für eine Integration in den Innovationsprozess einer Unternehmung qualifizieren<br />

(Innovationsfähigkeit). Das zweite wichtige Merkmal dieser Nutzer ist<br />

jedoch ihre Motivation oder Innovationsbereitschaft. Nur wenn Lead User ausreichend<br />

motiviert sind, sich in den Innovationsprozess zu integrieren, kann eine<br />

Unternehmung das innovative Potenzial dieser Kunden vollständig nutzen.<br />

Motivation von Lead Usern erklärt Art, Umfang und Häufigkeit ihrer Beiträge zu<br />

Innovationsaktivitäten eines Herstellers. Motivation begründet menschliches<br />

Verhalten in seiner Art, Ausdauer und Intensität. Nach von Rosenstiel (1980) entsteht<br />

Motivation, wenn in konkreten Situationen durch wahrgenommene Anreize verschiedene<br />

Motive aktiviert werden, die in ihrer Struktur und Stärke des Zusammenwirkens<br />

zu einem bestimmten Verhalten führen. Motivation entsteht als Wechselwirkung von<br />

inneren Bedürfnissen (Motiven) und von äußeren, situativen Faktoren (Anreizen). Ein<br />

Motiv ist ein isolierter Beweggrund menschlichen Verhaltens und wird als Erwartung<br />

erlebt, dass ein bestimmtes Verhalten zur Befriedigung eines Bedürfnisses, Wunsches,<br />

Dranges etc. führt (das Vorhandensein eines oder mehrerer Motive allein genügt<br />

jedoch oft nicht, um die Beteiligung von Kunden an Innovationsaktivitäten zu erklären,<br />

es müssen noch weitere Eigenschaften hinzutreten, die sie befähigen, diese<br />

Aktivitäten auch auszuführen).<br />

Kasten 3–8 nennt anhand des Beispiels zweier Amateur-Erfinder die Motive von<br />

Nutzern, die selbst zu Problemlösern werden. Der Artikel gibt auch noch einmal einen<br />

guten Einblick in die neue unterstützende Infrastruktur, die heute Kundenentwicklern<br />

zur Verfügung steht. Aus übergeordneter Sicht können wir folgende Klassen von<br />

Motiven bzw. Nutzenerwartungen fortschrittlicher Nutzer unterscheiden (siehe Ihl et<br />

al. 2006; <strong>Reichwald</strong> / Seifert / Ihl 2004; <strong>Piller</strong> 2006a), die in den nächsten Abschnitten<br />

näher betrachtet werden:<br />

Unzufriedenheit mit bestehenden Lösungen und Erwartung eines besseren Fits<br />

zwischen Produkteigenschaften und Kundenbedürfnissen,<br />

Erfolgreiche Absolvierung einer lohnenswerten Aufgabe und Stolz auf das<br />

Ergebnis,<br />

Reduktion von Unsicherheit,<br />

Soziale Bestätigung und externe Anerkennung.<br />

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